FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Ifo-Geschäftsklima gibt im Oktober weiter nach 

Im September ist das Ifo-Geschäftsklima zum dritten Mal in Folge gesunken, im Oktober dürfte sich dies fortgesetzt haben. Insbesondere die Industrie leidet unter einer "Flaschenhals-Rezession". Die Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten bremsten die deutsche Konjunktur, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Fast 80 Prozent der Industriebetriebe klagten über Engpässe bei Vorprodukten. Volkswirten zufolge ist ein Ende dieser Probleme nicht absehbar. Es dürfte damit ein schwieriges viertes Quartal bevorstehen, in dem die Lieferprobleme sogar Corona als Hauptrisiko ablösen könnten. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen erwarten für Oktober einen weiteren Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas auf 98,0 von 98,8 Punkte.

>>> Montag, 25. Oktober 2021; 10:00 Uhr


2. Facebooks 3. Quartal im Angesicht neuer Apple-Regeln 

Es sind unruhige Zeiten für Facebook. In den Zahlen zum dritten Quartal könnten sich auch bei diesem sozialen Netzwerk die geänderten Datenschutzregeln bei Apple bemerkbar machen, die Werbetreibenden gezielte Kampagnen erschweren. Das hat zumindest bei Snapchat für einen trüben Ausblick gesorgt. Daneben gibt es zahlreiche weitere Themen, die Facebook unter Druck setzen. Da sind die Kartellvorwürfe, die Anschuldigungen, das soziale Netzwerk schade Kindern und heize die gesellschaftliche Spaltung an, und nicht zuletzt der der stundenlange Ausfall von Facebook, Instagram und Whatsapp Anfang des Monats. Und vielleicht heißt das Unternehmen bei der Zahlenvorlage gar nicht mehr Facebook - Berichten zufolge will CEO Mark Zuckerberg einen Namenswechsel.

>>> Montag, 25. Oktober 2021; 22:05 Uhr


3. Alphabet beherrscht das Gewinn-ABC 

Wer Alphabet sagt, meint vielfach Google, denn die Intersuchmaschine und der Chrome-Browser sind und bleiben die Gewinnmaschine des Konzerns. Und die lief in den vergangenen Quartalen noch besser als Analysten es erwartet hatten. Diesmal könnte nach Abklingen der Pandemiefolgen das Werbegeschäft besonders flott auf Touren gekommen sein. Der Markt rechnet aktuell mit einem Gewinnplus von rund 45 Prozent auf 23,75 Dollar je Aktie. Wild Card in den Kalkulationen ist die Google-Cloud, die zunehmend neue und bedeutende Kunden gewinnt, die gerade nicht die Cloud-Offerten von Amazon oder Microsoft nutzen wollen. Damit könnte sie weniger Quersubventionierung des starken Webgeschäfts benötigen.

>>> Dienstag, 26. Oktober 2021; 22:02 Uhr


4. Azure-Cloud als stiller Gewinnanschieber für Microsoft 

Hohe Erwartungen der Analysten sind bei Microsoft nicht neu, doch auch bei den Ergebnissen zum 1. Geschäftsquartal könnte der Softwarekonzern eine positive Überraschung liefern. Gerade das Cloud-Angebot Azure könnte unerwarteten Schub geben, meinten zuletzt zwei Beobachter. Die pessimistische Sicht einer Beruhigung dieses Geschäfts mit dem Abflauen der Pandemie und weniger Homeoffice könnte fehlgeleitet sein. Denn die Aufträge scheinen reichlich zu fließen. Und auch für Teams, die Software zur Zusammenarbeit, und Sicherheitssoftware bleibe der Bedarf hoch. Beim Umsatz werden für das Quartal 44 Milliarden und beim Gewinn je Aktie 2,07 Dollar geschätzt, 18 bzw 14 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

>>> Dienstag, 26. Oktober 2021; 22:08 Uhr


5. Deutsche Bank mit Gewinnrückgang - Investmentbanking schwächer 

Die Deutsche Bank hat im dritten Quartal weniger verdient. Geschuldet war dies Belastungen für IT-Systeme, für die Anpassung der Büroflächen und den Stellenabbau, die durch die niedrigere Risikovorsorge im Vergleich zum stark von der Pandemie geprägten Vorjahr wohl nicht vollständig ausgeglichen werden konnten. Außerdem normalisiert sich das zuletzt sehr starke Investmentbanking. Letzteres muss aber nicht unbedingt schlecht sein. Denn der Analystenkonsens zeigt, dass die anderen Sparten - und damit die weniger schwankungsanfälligen Geschäfte - einen Teil der Investmentbanking-Schwäche ausgleichen konnten. Das wiederum könnte als Anzeichen für die vom Management angestrebte geringere Abhängigkeit von diesem - immer noch größten - Geschäftsbereich gewertet werden.

>>> Mittwoch, 27. Oktober 2021; 07:00 Uhr


6. BASF profitiert von anhaltend hoher Nachfrage 

Steigende Rohstoffpreise, verschärfte Knappheiten: Im abgelaufenen Quartal dürften sie den Chemieriesen BASF noch nicht tangiert haben. Ein besonderes Sommerloch habe es nicht gegeben, verriet Konzernchef Martin Brudermüller Ende September bei einer Investorenkonferenz - das Quartal werde "recht gut". Basischemie und Kunststoffvorprodukte dürften also erneut starke Zahlen abliefern, Kratzer könnten sich angesichts der Probleme in der Autobranche aber bei Surface Technologies zeigen. Und der Ausblick? Die Analysten von UBS halten für 2021 eine erneute, dritte Erhöhung der EBIT-Prognose für denkbar.

>>> Mittwoch, 27. Oktober 2021; 07:00 Uhr


7. Airbus schreibt wieder schwarze Zahlen 

Analysten trauen dem von der Corona-Krise gebeutelten Flugzeugbauer Airbus im dritten Quartal unter dem Strich wieder einen Gewinn zu. Bei der Zahlenvorlage achten die Marktbeobachter auf die Gewinnspannen bei Verkehrsflugzeugen sowie auf Aussagen zu möglichen Problemen in der Lieferkette und dem Tempo des Abbaus der Bestände an gebauten, aber nicht ausgelieferten Flugzeugen. Seine erhöhten Produktionsziele hatte der Konzern vor einem Monat bestätigt. Chief Commercial Officer Christian Scherer hielt unter Umständen sogar eine noch größere Ausweitung für möglich. Die Nachfrage im Luftfahrtsektor kehre zurück, besonders in Europa, sagte er.

>>> Donnerstag, 28. Oktober 2021; 06:30 Uhr


8. Volkswagen-Marge halb so hoch wie im Frühjahr 

Die Chipkrise hat den VW-Konzern hart getroffen. 640.000 Fahrzeuge weniger als im Vorjahr wurden im dritten Quartal verkauft, weshalb die Analysten nun mit einer Halbierung der Konzern-Marge gegenüber der aus dem zweiten Quartal rechnen. Die Kernmarke dürfte gerade so an einem Verlust vorbeigeschrammt sein, schätzen sie, Gewinne liefern demnach vornehmlich Audi sowie Porsche und insbesondere die Finanzsparte. Das operative Konzernergebnis wird trotzdem nicht einmal halb so stark ausfallen wie zuletzt. Mit Blick nach vorn verweisen die Analysten allerdings auf eine große Halde halbfertiger Autos, die bei anlaufenden Chiplieferungen schnell für Umsatz sorgen werden.

>>> Donnerstag, 28. Oktober 2021; 07:30 Uhr


9. Linde mit Zuwächsen, aber Fragen zur Preissetzung 

Der weltgrößte Gasekonzern Linde dürfte auch im dritten Quartal seinen Erfolgskurs fortsetzen. Dank einer anhaltenden Nachfrage aus der Gesundheits- und Elektronikindustrie sowie zyklischeren Branchen wie etwa dem Chemie- oder Metallsektor sollte Linde beim Gewinn und Umsatz wieder ein deutliches Plus aufweisen. Von Interesse wird sein, wie stark Linde die steigenden Preise an seine Kunden hat weitergeben können.

>>> Donnerstag, 28. Oktober 2021; 12:00 Uhr


10. EZB hält Kurs trotz Preisexplosion 

Trotz der erhöhten Inflation sieht die Europäische Zentralbank (EZB) derzeit keinen Grund zum Handeln. Zuletzt sind die Öl- und Gaspreise förmlich explodiert. EZB-Chefvolkswirt Philip Lane machte deutlich, dass steigende Energiepreise kein Grund für die EZB sind, ihre Geldpolitik zu straffen. Ganz im Gegenteil: Wenn die Energiepreise schockartig stiegen, könnte das die Wirtschaft bremsen und damit den Preisdruck mittelfristig verringern. Es gibt zwar auch besorgte Stimmen aus dem Kreis des EZB-Rates über die Inflation. Aber die Mehrheit in dem Gremium hält wohl eher nichts von einem Kurswechsel. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte, die EZB sollte "auf Versorgungsengpässe oder steigende Energiepreise nicht überreagieren, da unsere Geldpolitik dies nicht direkt beeinflussen kann". Eine vorzeitige Straffung der Geldpolitik würde die Erholung der Wirtschaft von der Pandemie gefährden.

>>> Donnerstag, 28. Oktober 2021; 13:45 Uhr / PK: 14:30 Uhr


11. Deutsche Inflation steigt im Oktober auf 4,4 Prozent 

Im September ist die Inflationsrate in Deutschland erstmals seit 28 Jahren wieder über die Marke von 4 Prozent gestiegen. Vor allem die Preise für Energieprodukte lagen mit 14,3 Prozent deutlich über der Gesamtteuerung. Für Oktober erwarten von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen eine Rate von 4,4 nach 4,1 Prozent im September. Nach Einschätzung der Bundesbank sind bis zum Jahresende vorübergehend Inflationsraten von rund 5 Prozent möglich. Anfang 2022 dürfte sich die Teuerung zwar spürbar ermäßigen, aber bis zur Jahresmitte noch über 2 Prozent liegen, so die Erwartung.

>>> Donnerstag, 28. Oktober 2021; 14:00 Uhr

Mitarbeit: Andreas Plecko, Olaf Ridder, Hans-Joachim Koch, Matthias Goldschmidt

Kontakt zum Autor: topnews.de@dowjones.com

(es folgt Teil 2)

DJG/smh/cbr

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October 22, 2021 09:42 ET (13:42 GMT)