PARIS/LONDON/MAILAND (awp international) - Konjunkturoptimismus hat Europas Börsen am Dienstag einen positiven Start in den neuen Börsenmonat Dezember beschert. In China hatte der Stimmungsindikator für mittlere und kleinere Industriebetriebe im November eine kräftige Erholung des wichtigen Sektors signalisiert.

Die überraschend starken Daten zeigten, dass die wirtschaftliche Erholung im Reich der Mitte Fahrt aufnehme - dies gebe Grund zur Hoffnung, erläuterte Analyst Milan Cutkovic vom Broker Axi. Zudem hatte sich in der Eurozone die Stimmung in den Industrieunternehmen im vergangenen Monat etwas weniger eingetrübt als befürchtet.

Auch die Aussicht auf Impfstofferfolge trieb einmal mehr an. Die Konzerne Biontech und Pfizer beantragten inzwischen bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur die Zulassung für ihren Corona-Impfstoff in der EU. Kurz davor hatte dies bereits der Pharmahersteller Moderna als erstes Unternehmen getan.

Vor diesem Hintergrund griffen die Anleger bei Aktien zu. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann am Vormittag 0,98 Prozent auf 3526,64 Punkte. Am Vortag hatten Gewinnmitnahmen das Bild geprägt, was dem starken Abschneiden im Monat November mit einem Plus von 18 Prozent aber keinen Abbruch mehr tat.

Der französische Cac 40 rückte am zweiten Handelstag der Woche bislang um 1,03 Prozent auf 5575,36 Punkte vor. Für den britischen FTSE 100 ging es mit plus 1,94 Prozent auf 6387,75 Zähler noch deutlicher hoch.

Angesichts des Konjunkturoptimismus waren sektorweit in Europa Banken- und Rohstoffwerte vorne mit einem Zuwachs von jeweils rund zweieinhalb Prozent. Santander waren im Eurostoxx mit plus 4,6 Prozent vorne. Gegen den positiven Trend im Sektor verloren hingegen die Titel der italienischen Unicredit mehr als sechs Prozent. Der Abschied von Vorstandschef Jean Pierre Mustier und damit verbunden ein möglicher Strategiewechsel sorgte hier für Unmut bei den Anlegern.

Um eine Personalie ging es auch bei der Credit Suisse . In die Fussstapfen von Verwaltungsratspräsident Urs Rohner soll Lloyds -Chef António Horta-Osório treten. Ebenfalls für Schlagzeilen sorgte bei der Credit Suisse ein noch offener Hypothekenstreit in den USA, der der Grossbank eine Geldstrafe von bis zu 680 Millionen US-Dollar einbrocken könnte. Die Credit-Suisse-Anteile notierten zuletzt moderat höher./ajx/fba