FRANKFURT (awp international) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte seine Verlustserie in dieser Woche am Donnerstag zunächst fortsetzen. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax ein Minus von 0,55 Prozent auf 12 488 Punkte. Bereits am Vortag hatte das Börsenbarometer rund 1,4 Prozent verloren. Beim EuroStoxx 50 deutete sich am Donnerstagmorgen ein Rückgang um rund 0,5 Prozent an.

Im Fokus stehen weiter die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten in den USA über neue Finanzhilfen in der Corona-Pandemie - mit zuletzt widersprüchlichen Signalen. Nancy Pelosi, die Sprecherin der Demokraten im Repräsentantenhaus, zeigte sich eher zuversichtlich. Dagegen warnte der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, einer Einigung noch vor den Präsidentschaftswahlen Anfang November zuzustimmen.

Auch wenn Pelosi und US-Finanzminster Steven Mnuchin etwas zu Papier brächten - bei den Anlegern scheine sich die Einschätzung durchzusetzen, dass nichts an den Republikanern im Senat vorbei kommen wird, sagte Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Zudem verunsichern Meldungen der US-Geheimdienste, dass sich Russland und der Iran in die US-Wahl einmischen. Und auch die steigenden Corona-Zahlen stimmen die Anleger vorsichtig.

Unter den Einzelwerten könnten Continental im Fokus stehen. Der Autozulieferer und Reifenhersteller rutschte trotz einer allmählichen Erholung nach dem Corona-Einbruch auch im dritten Quartal in die rote Zahlen. Wertminderungen wegen des absehbar schwächeren Geschäfts in den kommenden Jahren sowie Umbaukosten für das Sparprogramm schlugen mit gut 1,3 Milliarden Euro zu Buche. Auf der Handelsplattform Tradegate fielen die Aktien um 1,1 Prozent.

Der Finanzdienstleister Hypoport bleibt beim Umsatz auf Wachstumskurs, das operative Ergebnis sank im dritten Quartal hingegen um rund ein Fünftel. Die Hypoport-Papiere sackten auf Tradegate um knapp 11 Prozent ab.

Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich erhöhte nach einer Belebung der Nachfrage seine Jahresziele. Seit mehreren Wochen belebe sich die Kundennachfrage sukzessive, weshalb im Restjahr höhere als zunächst geplante Umsätze zu erwarten seien, hiess es. Die eingeleiteten Sparmassnahmen dürften sich weiter positiv im Ergebnis niederschlagen. Die Jungheinrich-Titel fielen auf Tradegate um 0,6 Prozent.

Der Telekomausrüster Adva Optical traut sich nach einem positiv verlaufenen dritten Quartal wieder eine Jahresprognose zu. Der Umsatz werde 2020 zwischen 565 und 580 Millionen Euro und die Ergebnismarge (Proforma Betriebsergebnis) bei 5 bis 6 Prozent liegen. Die Aktien stiegen auf Tradegate um 6,0 Prozent./edh/mis