Tops
Uniper (+70%): Nachdem die Aktie des deutschen Energieriesen dieses Jahr ihre Tiefstände getestet hatte, geht es nun stetig aufwärts. Letzte Woche gab das Unternehmen bekannt, dass man mit bedeutenden Gewinnen aus den Gaskäufen rechnet, die zur Ersetzung russischer Lieferungen getätigt wurden. Außerdem hält Uniper es aufgrund seiner besseren Finanzlage nicht für notwendig, die Bundesregierung erneut um Hilfe zu bitten. Dadurch könnten die Spekulationen rund um eine Reprivatisierung des Unternehmens wieder lauter werden. Veeva (+20%): Der in den USA ansässige Anbieter von Cloud-Lösungen für die Pharmaindustrie übertraf mit seinen Quartalsergebnissen die Erwartungen. Obendrein überraschte das Unternehmen mit einem vielversprechenden Ausblick auf das 2. Quartal und einer Anhebung der Umsatz- und Gewinnprognose für den Rest des Jahres. Im Übrigen wird Veeva von sämtlichen Analysten positiv eingestuft und hat kürzlich eine Partnerschaft mit dem belgischen Biopharmaunternehmen UCB im Bereich klinischer Studien angekündigt. Chewy (+19%): Auch der Onlinehändler für Haustierprodukte veröffentlichte unerwartet gute Gewinn- und Umsatzzahlen für das abgelaufene Quartal. Das Unternehmen, das dieses Jahr in den kanadischen Markt einsteigen will, hob seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr an und stellte auch damit die Analystenschätzungen in den Schatten. Und schließlich gewann Chewy diese Woche einen Rechtsstreit gegen die US-Behörde für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Dechra (+15%): Mit Dechra Pharmaceuticals bleiben wir beim Thema Tiergesundheit. Der britische Hersteller von Tierarzneimitteln nahm das Übernahmeangebot in Höhe von 4,46 Mrd. GBP von Freya Bidco an, einem Unternehmen, hinter dem die schwedische Private-Equity-Gesellschaft EQT und der Staatsfonds Abu Dhabi Investment Authority stehen. Das Pharmaunternehmen soll nach dem für Ende 2023 bis Anfang 2024 anvisierten Abschluss der Transaktion von der Londoner Börse genommen werden. Softbank (+15%): Die Aktie der japanischen Holdinggesellschaft hat im Zuge der jüngsten KI-Euphorie zum Höhenflug angesetzt. Der Tech-Investor, der demnächst den Chipdesigner Arm an die Börse bringen will, profitiert vom aktuellen Halbleiterhype und der Aussicht auf eine Zusammenarbeit mit Nvidia bei seinen neuen Rechenzentren. Flops Dr. Martens (-11%): Weniger rund läuft es dagegen beim britischen Schuhhersteller Dr. Martens, der mit einem Rückgang des Vorsteuergewinns um 26% enttäuschende Jahresergebnisse vorlegte. Schuld daran war nach Angaben des Unternehmens ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, darunter ein Lieferengpass im Vertriebszentrum in Los Angeles, erhöhte Abschreibungen auf Systeminvestitionen und ein Negativeffekt von 10,7 Mio. GBP durch die Währungsumrechnung auf Bankschulden in Euro. Ungeachtet dessen berichtete der Schuhhersteller von einem Umsatzanstieg um 10% und kündigte an, dass er eine Dividende ausschütten und einen Aktienrückkauf im Umfang von mindestens 50 Mio. GBP durchführen wird. Nexity (-12%): Dem französischen Immobilienkonzern, der bereits durch die steigenden Zinsen und den derzeit flauen Immobilienmarkt geschwächt ist, machen darüber hinaus die negativen Analystenkommentare zu schaffen. So erwartet AlphaValue einen Rückgang des Gewinns je Aktie und hält eine Dividendenausschüttung für wenig wahrscheinlich. Der Immobilienentwickler hatte angekündigt, seine weltweite Expansion stoppen und den Schuldenabbau weiter vorantreiben zu wollen. Zudem soll das Entwicklungsgeschäft in Polen für 100 Mio. EUR an das lokale Unternehmen Develia veräußert werden. Lucid (-17%): Der US-amerikanische Elektroautobauer gab diese Woche bekannt, dass er von seinem Hauptaktionär, dem saudischen Staatsfonds, eine Finanzspritze von rund 3 Mrd. USD erhalten hat. Diese Meldung kam am Markt gar nicht gut an, denn Lucid hatte erst kürzlich erklärt, den Betrieb mit der vorhandenen Liquidität bis mindestens zum 2. Quartal 2024 finanzieren zu können. Auch die steigenden Zinsen und das schwache Konjunkturumfeld belasten das Unternehmen. Casino (-20%): Für die französische Einzelhandelskette, deren Kurs am Donnerstag ein historisches Tief erreichte, reißen die schlechten Nachrichten nicht ab. Die Aktie des Konzerns, der bereits mit erheblichen finanziellen Problemen zu kämpfen hat und sich derzeit in einem Schlichtungsverfahren mit seinen Gläubigern befindet, stürzte diese Woche ab, nachdem Unternehmenschef Jean-Charles Naouri im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen Kursmanipulation, Korruption und Insiderhandels zwischen 2018 und 2019 in Polizeigewahrsam genommen wurde. Dollar General (-20%): Der US-Discounter verfehlte mit seinen aktuellen Quartalsergebnissen die Erwartungen und verzeichnete einen Rückgang des Gewinns je Aktie und des Betriebsergebnisses. Das ungewisse makroökonomische Umfeld und rückläufige Kundenbesuche belasten das Unternehmen, das dementsprechend seine Jahresprognosen nach unten korrigiert hat. Außerdem schraubte die Gruppe ihre Schätzungen zur Zahl der Neueröffnungen von Filialen in diesem Jahr zurück. Borussia Dortmund (-28%): Schock für den Fußballverein aus Dortmund, der dem Rivalen Bayern München die Meisterschale überlassen musste. Die Hoffnungen auf den Gewinn des Meistertitels hatten die Aktie letzte Woche auf Höchststände getrieben, aber die sportliche Leistung der Mannschaft enttäuschte sogar die Anleger. |