Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Airlines und Flughäfen passen Maskenpflicht an 

Ab dem 1. Februar gilt auch für Reisende und sonstige Gäste ab dem sechsten Lebensjahr im Flughafen und an Bord der Flugzeuge die Pflicht, eine medizinische Maske zu tragen. Die Unternehmen der deutschen Luftverkehrswirtschaft passen ihre Regeln zur Maskenpflicht im Luftverkehr entsprechend an, gab der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) bekannt. Sie verwiesen darauf, dass im öffentlichen Personennahverkehr fortan eine Pflicht zum Tragen von medizinischen Schutzmasken gelte. "Damit der Übergang zum Luftverkehr möglichst reibungslos verläuft, greifen die deutschen Luftverkehrsunternehmen den Bund-Länder-Beschluss vom 19. Januar auf", erklärte der BDL. Damit gälten einheitliche Regeln entlang der gesamten Reisekette.


Heil will kostenfreie FFP2-Masken für Grundsicherungsempfänger 

Angesichts der jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse sollen Hartz-IV-Empfänger nach dem Willen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kostenfrei OP- oder FFP2-Masken erhalten. "Ich will das sichergestellt wissen, dass Grundsicherungsempfängerinnen und -empfänger keine finanzielle Hürden haben, um sich diese Masken zu besorgen", sagte Heil in Berlin. Darüber hinaus erwägt Heil erneut zusätzliche finanzielle Unterstützung für Hilfsbedürftige. Risikogruppen, Ältere und gesundheitlich vorbelastete Menschen erhalten schon seit einiger Zeit über die Krankenkassen Bezugsscheine für die kostenfreie Versorgung mit FFP2-Masken. Heil schwebt ein ähnliches Verfahren für Personen in den Sozialversicherungssystemen vor. Sein Ressort arbeite "mit Hochdruck an Lösungen und Konzepten" und kläre dies derzeit auch in der Bundesregierung, betonte der SPD-Minister.


Giffey fordert Schritte zur Öffnung von Schulen ab 14. Februar 

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat Schritte zur Öffnung von Schulen und Kitas ab dem 14. Februar verlangt, bis zu dem der verlängerte Lockdown gilt. Schulen und Kitas müssten dann "die ersten" sein, die wieder öffnen könnten, sagte Giffey im ARD-Morgenmagazin. Angesichts unterschiedlicher Handhabung in den Ländern plädierte sie für Einheitlichkeit: "Es hängt davon ab, dass wir jetzt gemeinschaftlich handeln, um dann auch gemeinschaftlich zügiger in eine Normalität zu kommen." Giffey warnte vor gesundheitlichen Auswirkungen der Schul- und Kitaschließungen für die Kinder und Jugendlichen. Momentan seien Vereinsamung oder Übergewicht durch Bewegungsmangel zu beobachten. Zudem drohe massive Ungleichheit im Bildungsbereich.


Schwesig fordert klare Regeln für Pendler zwischen EU-Staaten 

Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), hält in der Debatte über innereuropäische Grenzschließungen verbindliche Absprachen zwischen den Staaten für dringend notwendig. Es müsse ganz klare Vereinbarungen in der Europäischen Union geben, sagte sie im Deutschlandfunk laut dem Sender. Es gehe unter anderem darum, Reisende zu testen. Mecklenburg-Vorpommern habe da nicht auf Vorgaben der EU gewartet, sondern bereits vor Wochen Regeln für Reisen ins Nachbarland Polen und von dort ins Bundesgebiet festgelegt. So gebe es beispielsweise für Pendler aus Polen Angebote, vorübergehend in Mecklenburg-Vorpommern zu bleiben und sich bei den Arbeitgebern regelmäßig testen zu lassen.


Tui kritisiert Lockdown und hofft auf normalisierten Sommer 

Der Reisekonzern Tui hat die verschärften Corona-Beschränkungen von Bund und Ländern kritisiert. "Ich würde mir wünschen, dass wir jetzt alle Energie auf das Thema Impfen richten. Lockdown ist keine Dauerlösung für ein Land", sagte Tui-Finanzvorstand Sebastian Ebel der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag. An den Perspektiven für den Tourismus ändere das nichts. "Wir erwarten - vorausgesetzt, das zügig eine ausreichende Anzahl Menschen geimpft wird - eine weitgehend normalisierte Sommersaison." Vor dem aktuellen Hintergrund buchten die Gäste weiterhin "eher kurzfristig, aber bereits hochwertiger."


Drosten findet Maßnahmen zum Homeoffice unzureichend 

Der Virologe Christian Drosten hätte sich von der Politik strengere Regelungen zum Homeoffice gewünscht. "Da hätte man sicher noch mehr tun können", sagte Drosten dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Es wäre gut gewesen, sich an Irlands Erfahrung im Herbst zu orientieren. "Irland hat damals strikt auf Homeoffice gedrängt, und das war anscheinend sehr effektiv", sagte er. Angesichts der Virus-Mutation müssten die Fallzahlen möglichst weit gedrückt werden. "Es wäre absolut erstrebenswert, jetzt auf die Null zumindest zu zielen", so Drosten. "Ich glaube, dass jetzt noch die einmalige Gelegenheit besteht, die Verbreitung dieser Variante bei uns zu verhindern oder zumindest stark zu verlangsamen."


IW-Chef wirft der Regierung Versagen in der Corona-Politik vor 

Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hat die Corona-Politik der Bundesregierung scharf kritisiert. "Die Höchstgrenze von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Menschen wurde im Frühjahr mit der eingeschränkten Leistungsfähigkeit der Gesundheitsämter begründet. Doch die hat sich seitdem kaum verbessert", bemängelte Hüther in einem Gastbeitrag für die Bild-Zeitung. Schutzkonzepte für Alten- und Pflegeheime, "wo das Virus mit hoher Sterblichkeit wütet", seien vernachlässigt worden. Auch den Lockdown kritisierte Hüther: "Statt die Probleme gezielt zu beheben, steckt ein ganzes Land perspektivlos im Kollektiv-Stillstand." Das habe schwere Folgen für die Wirtschaft.


Haseloff sieht Grenze im Kampf gegen Corona fast erreicht 

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) fürchtet, der Staat könnte im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bald am Ende seiner Möglichkeiten sein. "Es gibt eine überschaubare Zahl an Instrumenten, mit denen wir die Pandemie bekämpfen können. Und im Prinzip haben wir bald alle Register gezogen", sagte er dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Bis auf einen totalen Shutdown gäbe es nicht mehr viele Maßnahmen, die noch verfügt werden könnten. Ein Herunterfahren der Wirtschaft und ein Schließen der Grenzen lehne er ab. "Wir leben in einem offenen Europa", erklärte der CDU-Politiker. "Wir können uns nicht einfach abkoppeln wie etwa Neuseeland."


Frankreich verlangt ab Sonntag Corona-PCR-Tests von Reisenden aus EU-Staaten 

Frankreich verlangt von Reisenden aus anderen EU-Staaten ab Sonntag die Vorlage eines negativen Corona-PCR-Tests. Diese Art von Test muss innerhalb von 72 Stunden vor der Abreise gemacht worden sein, wie das Amt von Präsident Emmanuel Macron mitteilte. Macron habe seine EU-Kollegen bei dem Video-Gipfel am Vorabend über die Neuregelung unterrichtet. Die Verpflichtung zu dem PCR-Test gilt den Angaben zufolge für alle Reisen nach Frankreich, nicht "essenziell" sind. Ausnahmen gelten unter anderem für Berufspendler, die in Frankreich arbeiten, aber nicht dort wohnen.


Lambrecht grundsätzlich für Aufhebung von Corona-Restriktionen für Geimpfte 

Nach Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich auch Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) für die Aufhebung von Corona-Restriktionen für geimpfte Bürger ausgesprochen. Als Voraussetzung nannte sie in einem Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland allerdings einen gesicherten wissenschaftlichen Nachweis, dass Geimpfte das Virus nicht übertragen können. Die SPD-Politikerin betonte, dass es sich bei der möglichen Aufhebung von Corona-Einschränkungen für Geimpfte nicht um die Gewährung von "Privilegien", sondern "die Rücknahme von Grundrechtsbeschränkungen" handle.


Zahl der Corona-Toten in Deutschland überschreitet Marke von 50.000 

Die Zahl der im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen in Deutschland verzeichneten Todesfälle seit Beginn der Pandemie hat die Marke von 50.000 überschritten. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden inzwischen insgesamt 50.642 Todesfälle registriert. Zuletzt wurden binnen 24 Stunden 859 nach einer Corona-Infektion Verstorbene erfasst. Nach den jüngsten Angaben des RKI wurden außerdem innerhalb eines Tages 17.862 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.106.262.

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January 22, 2021 05:21 ET (10:21 GMT)