FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag im Kurs weiter nachgegeben. Am Mittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,08 Prozent auf 170,49 Punkte. Zeitweise war der Future noch deutlich stärker gesunken. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg bis auf minus 0,22 Prozent. Das ist der höchste Stand seit gut zwei Monaten.

Für Zinsauftrieb sorgen die Bestrebungen großer Notenbanken, sich etwas von ihrer extrem lockeren Geldpolitik zu verabschieden. Die US-Notenbank Fed will bald damit beginnen, ihre milliardenschweren Wertpapierkäufe zurückzuführen. Die Bank of England ließ die Neigung zu einer ersten geldpolitischen Straffung erkennen. Einen Schritt weiter ist die norwegische Zentralbank, die am Donnerstag ihren Leitzins erstmals seit Pandemiebeginn anhob. "Der Zug zur globalen geldpolitischen Wende setzt sich so langsam in Bewegung", kommentierte die Dekabank.

Etwas Unterstützung erhielten sichere Anlagen durch das Ifo-Geschäftkslima. Das wichtigste Konjunkturbarometer Deutschlands fiel im September zum dritten Mal in Folge, was Experten für gewöhnlich als konjunkturellen Wendepunkt deuten. Bankvolkswirte interpretierten das Ergebnis überwiegend als Hinweis auf eine konjunkturelle Abschwächung. Es dürfte ein schwieriges viertes Quartal ins Haus stehen, erklärte Ökonom Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg./bgf/jsl/men