FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch moderat zugelegt. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,05 Prozent auf 170,41 Punkte, nachdem er am Dienstag noch unter Druck geraten war. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit minus 0,08 Prozent. In der vergangenen Woche war die Rendite erstmals seit knapp drei Jahren leicht positiv gewesen.

Am Mittwoch hielten sich die Kursbewegungen hierzulande und auch europaweit in Grenzen. An den Finanzmärkten richtet sich die Aufmerksamkeit derzeit auf die amerikanische Geldpolitik. Am Abend trifft die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung. Es wird mit klaren Hinweisen auf eine baldige Leitzinsanhebung gerechnet. Am Markt ist eine erste Straffung in der Pandemie für März eingepreist. Für dieses Jahr werden insgesamt vier Anhebungen im Gesamtumfang von einem Prozentpunkt erwartet. Grund der Zinswende ist die hohe Inflation von aktuell sieben Prozent.

"Die Fed steht unter Druck, angesichts der hohen Inflationsrate schneller und kräftiger zu agieren als das bisher avisiert wurde, zumal die Arbeitslosenquote stark gesunken ist", schrieben die Experten der Landesbank Helaba. "Zweifelsohne gibt der Datenkranz der Fed die Möglichkeit, einen restriktiveren Kurs einzuschlagen, und im Jahresverlauf rechnen wir mit mehreren Zinsschritten." Ob die Notenbanker allerdings an diesem Mittwoch bereits eine Vorfestlegung für den Märztermin beschließen, sei keine ausgemachte Sache, weil zuletzt Verunsicherung über die Stärke des Wirtschaftswachstums aufgekommen sei.

Etwas im Schatten der Federal Reserve gibt auch die Zentralbank Kanadas ihre Entscheidungen bekannt. Beobachter halten es durchaus für möglich, dass die Kanadier ihrem großen Nachbarland einen Schritt voraus sind und bereits jetzt mit Zinsanhebungen beginnen. Ein Zinsschritt ist allerdings keine sichere Angelegenheit. Commerzbank-Expertin Elisabeth Andreae rechnet mit einer ersten Straffung eher im März, also zeitgleich mit der Fed./la/bgf/mis