FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Freitag wieder unter die Marke von 1,04 US-Dollar gerutscht. Nachdem die Gemeinschaftswährung am Vormittag kurz wieder über die Marke gestiegen war, kostet sie am Mittag 1,0383 Dollar und damit gar noch etwas weniger als am Morgen.

Gestern Donnerstag fiel der Euro bis auf 1,0354 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit gut fünf Jahren. Angesichts der zuletzt deutlichen Kursverluste gerät nun die Parität zwischen Euro und Dollar immer stärker in den Blick.

Gegenüber dem Schweizer Franken hat der Dollar gestern ein solches Verhältnis zum ersten Mal seit 2019 wieder erreicht. Heute ist der Kurs aber zwischenzeitlich wieder kurz unter Parität gefallen und notiert im Mittagshandel mit 1,0003 Franken nur mehr hauchdünn darüber. Ein Euro kostet derweil 1,0386 Franken und damit ebenfalls etwas weniger als am Morgen.

Starken Auftrieb geben dem Dollar seit längerem die Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed. Gleichzeitig geraten der Euro und andere Währungen dadurch zum Dollar unter Druck. Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank nennt darüber hinaus das Risiko einer Energiekrise in Europa. Hintergrund ist die Gefahr, dass Russland seine Energielieferungen nach Europa wegen des Ukraine-Kriegs einstellen könnte.

Konjunkturdaten bewegten die Kurse am Vormittag indes nur wenig. Die Industrieproduktion im Euroraum ist im März deutlich gefallen. Der Sektor leidet schon seit längerem unter erheblichen Lieferproblemen, die durch den Ukraine-Krieg verstärkt wurden. Preisdaten aus Frankreich und Spanien bestätigten die sehr hohe Inflation im Euroraum.bgf/jsl/jha/jl/kw