Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:


Umwelthilfe dringt auf Sprung beim Windenergieausbau 

Die Deutsche Umwelthilfe erwartet beim Windgipfel des Bundeswirtschaftsministeriums am Mittwoch "eine Windstrategie, die den Ausbau der Windenergie in Deutschland maßgeblich beschleunigt". Der Umwelt- und Verbraucherschutzverband forderte von den geladenen Ländern und Ministerien, den Fokus auf beschleunigte Genehmigungszahlen und eine kurzfristige Flächenmobilisierung zu legen. Dass eine solche Strategie längst überfällig sei, belege aktuell die extrem zähe Entwicklung der Windenergie: Nur 1,4 Gigawatt von ausgeschriebenen 3,2 Gigawatt seien in der letzten Ausschreibungsrunde im Februar bezuschlagt worden. Gleichzeitig seien im Januar und Februar nur 400 Megawatt neue Leistung genehmigt worden. "Bei der weiteren Entwicklung der Windenergie brauchen wir jetzt Deutschlandtempo", sagte Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. "Aktuell sehen wir eine extreme Abweichung zwischen dem Anspruch der Bundesregierung und der Leistung, die in der Realität gebaut wird."


Bauministerin Geywitz: Heizungsflotte schnell umrüsten 

In der Debatte um Öl- und Gasheizungen hat Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) die Notwendigkeit unterstrichen, schnell umzurüsten. Für den Schutz des Klimas gebe es im Gebäudebereich zwei große Stellhebel - nachhaltigere Baumaterialien und das Heizen, sagte sie dem RBB. Mit Blick auf das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein, sagte Geywitz: "Wenn man weiß, dass so eine Heizung locker mal 20 Jahre hält, und 2045 minus 20 ausrechnet, sieht man, wir haben jetzt einen Bedarf, dass wir die Umstellung in der Heizungsflotte hinbekommen." Dabei müsse man alle in Frage kommenden Alternativen zusammendenken. Gasheizungen seien aber keine Lösung mehr. "Diese Zeit ist vorbei." Die Ministerin verwies auf Förderungen für die Umrüstung und gab sich zuversichtlich, dass beispielsweise Wärmepumpen bald nicht mehr so teuer sind.


FDP bringt Verschiebung von Heizungsgesetz auf 2025 ins Spiel 

Im Streit um die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und ein Verbot von Gasheizungen warnt die FDP vor faulen Kompromissen und bringt eine Verschiebung des Gesetzes ins Gespräch. "Habecks GEG-Vorstoß muss neu geschrieben werden, damit die FDP zustimmen kann", sagte der wohnungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Daniel Föst, der Bild-Zeitung. "Es muss ein gutes Gesetz werden. Wenn es die Zeit erfordert, kann meiner Meinung nach der Start auch auf 2025 verschoben werden." Föst nannte demnach mehrere Voraussetzungen, damit die FDP zustimmen kann. So müssten Menschen ausreichend Zeit zur Umrüstung von Heizungen erhalten. "Wer es sich nicht leisten kann, muss mehr Zeit zum Heizungsaustausch bekommen", sagte er. Auch ein Verbot von Gasheizungen trage die FDP nicht mit. Stattdessen müsse "mit Versorgern geklärt werden, wo und ab wann grünes und damit sauberes Gas genutzt werden kann".


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March 21, 2023 04:11 ET (08:11 GMT)