Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:


Woidke hält Kohleausstieg bereits 2032 unter Umständen für möglich 

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält ein deutliches Vorziehen des Kohleausstiegs unter bestimmten Voraussetzungen für machbar. "Vielleicht ist es möglich, dass wir es 2032 oder 2033 schaffen", sagte Woidke der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Dafür müsse es aber einen "großen gesellschaftlichen Konsens" geben nach dem Vorbild der früheren Kohlekommission. In einer neuen Kommission zur Zukunft der Energieversorgung sollten "alle Beteiligten zusammenkommen: Bund, Länder, Wirtschaft, Arbeitnehmer, Gewerkschaften, Umweltverbände". Zudem müsse der Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt werden, vor allem durch "schnellere Verfahren und Planung". Das Kohleausstiegsgesetz sieht vor, die Stromproduktion aus Kohle in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt spätestens 2038 zu beenden. Der Koalitionsvertrag fordert, den Termin "idealerweise" auf 2030 vorzuziehen, wie für Nordrhein-Westfalen bereits festgelegt. Die Grünen fordern dies auch für Ostdeutschland.


Windkraftausbau: Bundesländer wollen Flächenziele deutlich früher erreichen - Magazin 

Jedes zweite Bundesland will die Flächenziele für Windkraft früher erreichen als vom Bund vorgeschrieben. Teilweise wollen die Länder sieben Jahre vor Ablauf der Frist Ende 2032 fertig sein, wie eine Umfrage des Spiegel bei allen 16 Landesregierungen ergeben hat. So wollen Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen bereits Ende 2025 ihr Ziel erreicht haben, Niedersachsen 2026, Hamburg und Schleswig-Holstein Ende 2027. Auch Bayern und Sachsen werden wohl früher fertig. Seit Anfang Februar ist das Windenergieflächenbedarfsgesetz in Kraft. Demnach müssen die Bundesländer bis zum 31. Dezember 2032 einen definierten Anteil ihrer Fläche als Windenergiegebiete ausweisen. Das Gesetz soll sicherstellen, dass 2 Prozent der Bundesrepublik für Windräder an Land vorgesehen sind.


Handwerk zeigt sich bei Wärmepumpen-Einbau optimistisch 

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) ist optimistisch, den angestrebten Einbau von 500.000 zusätzlichen Wärmepumpen pro Jahr stemmen zu können. "Wenn wir die Anzahl der Wärmepumpen nehmen, dann schaffen wir das", sagte ZDH-Präsident Jörg Dittrich im Deutschlandfunk. Er verwies allerdings auf mögliche Engpässe bei der Lieferung von Wärmepumpen sowie für notwendige weitere Sanierungsarbeiten. Man dürfe Wärmepumpen allerdings "nicht monothematisch betrachten", so Dittrich. Um diese effektiv einsetzen zu können, müsse ein Gebäude auch "gut energetisch saniert sein". Sei dies nicht der Fall, benötige die Wärmepumpe zu viel Strom für die erforderliche Heizleistung.


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March 25, 2023 11:14 ET (15:14 GMT)