Frankfurt (Reuters) - Für den Frühstücksflocken-Händler MyMuesli hat sich der Fokus auf das Online-Geschäft in der Corona-Pandemie ausgezahlt.

Das Passauer Unternehmen konnte seinen Betriebsgewinn (bereinigtes Ebitda) 2020 auf fünf Millionen Euro steigern - mehr als das Viereinhalbfache von 2019. Wie MyMuesli am Freitag weiter mitteilte, erhöhte sich der Umsatz um 15,7 Prozent auf 80,3 Millionen Euro. Das als Börsenaspirant geltende Unternehmen bietet im Internet individuell zusammengestellte Müsli-Produkte zum Versand an und vertreibt über Supermärkte fertige Mischungen. Zwischendurch hatte die 2007 von drei damaligen Studenten gegründete Firma 23 eigene Läden eröffnet, Anfang 2021 aber beschlossen, alle bis auf drei wieder zu schließen.

Durch die Auswirkungen der Pandemie sei der Umsatz aus dem Filialgeschäft 2020 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 34 Prozent auf 6,2 Millionen Euro gesunken, teilte MyMuesli weiter mit. Der Online-Umsatz stieg dagegen um gut 33 Prozent auf 58,4 Millionen Euro. Die Erlöse im Geschäft mit dem Einzelhandel und mit Firmenkunden gaben 3,2 Prozent auf 15,7 Millionen Euro nach, wie die Firma auf Nachfrage erklärte. Im Kampf gegen das Corona-Virus mussten zwar viele Läden schließen, in Supermärkten konnte aber weiter eingekauft werden.

"Wir haben unser Geschäft neu ausgerichtet, um eine klare Online First-Strategie zu verfolgen", erklärte Geschäftsführer und Mitgründer Hubertus Bessau. Die Ergebnisse von 2020 zeigten, dass MyMuesli auf dem richtigen Weg sei. "Die Online- Durchdringung des Lebensmittelmarktes befindet sich in einem frühen Stadium, hier liegen noch große Chancen für uns."

MyMuesli strebt bis spätestens Herbst an die Börse, wie die Nachrichtenagentur Reuters im Mai erfuhr. Das Unternehmen macht gut 92 Prozent seines Umsatzes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Darüber hinaus ist es aber auch in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Schweden und Polen aktiv.