Der Brutto-Umsatz von Waren im E-Commerce stieg um 19 Prozent auf 99,1 Milliarden Euro, wie der Branchenverband bevh am Donnerstag mitteilte. Inzwischen werde im Einzelhandel jeder siebte Euro über das Internet ausgegeben, im Nicht-Lebensmittelbereich sogar jeder fünfte Euro. Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen den Angaben zufolge immer mehr über mobile Geräte wie Smartphones. Deshalb reichten einfache Online-Shops nicht mehr. Vielmehr müssten sich Händler verstärkt über soziale Medien und Apps die Aufmerksamkeit der Kunden sichern.

Für 2022 gibt sich die Branche verhalten optimistisch und peilt ein Plus von zwölf Prozent auf 111 Milliarden Euro an. Das Wachstum könnte sich in den nächsten Jahren bei zehn bis zwölf Prozent einpendeln, sagte Verbandspräsident Gero Furchheim. Die gestiegene Inflation und anhaltende Probleme bei Lieferketten bremsen dem Verband zufolge derzeit noch. Bisher versuchten die rund 37.000 Online-Händler mit ihren etwa 1,2 Millionen Beschäftigten ihre Lager aufzubauen, um sich gegen Lieferengpässe zu wappnen.

Waren und Dienstleistungen zusammen stiegen im vorigen Jahr stärker als erwartet auf gut 107 Milliarden Euro. Allerdings sank das Service-Geschäft dabei um knapp 13 Prozent auf acht Milliarden Euro. Denn Dienstleistungen rund um Reisen sowie Tickets für Sport- und Kulturveranstaltungen ließen wegen der Corona-Einschränkungen auch im zweiten Pandemie-Jahr nach. Dafür orderten die Menschen über das Internet zunehmend Dinge des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel und Tierfutter oder Medikamente. Rund drei von vier Deutschen kauften im vergangenen Monat online ein.