Berlin (Reuters) - Die Lokführergewerkschaft GDL hält sich weiter bedeckt zum neuen Angebot der Deutschen Bahn im Tarifkonflikt.

Die GDL bekräftigte am Montag, sie prüfe immer noch die Offerte des Staatskonzerns und werde erst danach über das weitere Vorgehen informieren. Derweil verwies das Bundesverkehrsministerium erneut auf die Tarifautonomie in Deutschland, betonte aber auch: "Wir appellieren weiter an beide Seiten, schnellstmöglich eine Lösung zu finden."  

Die Bahn hatte den Lokführern am Wochenende eine zusätzliche Entgeltkomponente in Aussicht gestellt. Der Konzern äußerte sich allerdings nicht dazu, wie diese genau aussehen könnte. Neben der geforderten Lohnerhöhung von 3,2 Prozent bietet der Staatskonzern eine Corona-Prämie für 2021 von bis zu 600 Euro an. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler hat die Gewerkschaft wiederholt aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und dort Kompromisse zu finden.

Die GDL hatte ihren dritten und bisher längsten Streik in dieser Tarifrunde am vorigen Dienstag beendet. Am Donnerstag hatte die Gewerkschaft aber damit gedroht, Anfang dieser Woche mit der Vorbereitung des nächsten Arbeitskampfes zu beginnen, sollte das Konzernmanagement bis dahin kein verbessertes Angebot vorlegen. Eine frühere Bahn-Offerte hatte die GDL abgelehnt. Daraufhin wollte die Bahn den Ausstand gerichtlich als unverhältnismäßig untersagen lassen, scheiterte damit aber. Das Unternehmen hat der Gewerkschaft auch eine Verkürzung der Laufzeit eines Tarifvertrags von 40 auf 36 Monate in Aussicht gestellt. Die GDL allerdings fordert 28 Monate.