Nach 10 Jahren stehen die Witwen der Opfer des "Marikana-Massakers" ohne Antworten da

Nosihle Ngweyi und Zameka Nongu klettern mühsam einen kleinen Hügel in der südafrikanischen Stadt Marikana hinauf und blicken verzweifelt auf den Ort, an dem ihre Ehemänner am 16. August 2012 getötet wurden. Zehn mühsame Jahre sind vergangen und sie suchen immer noch nach Antworten.

Ihre Ehemänner gehörten zu den 34 streikenden Bergarbeitern, die von der Polizei bei dem berüchtigten "Marikana-Massaker" vor einer Platinmine in der Stadt in der Nordwestprovinz erschossen wurden, dem schlimmsten Vorfall dieser Art seit dem Ende der Apartheid.

"Mama, warum hat die Polizei meinen Vater getötet?", fragt der Sohn von Ngweyi, worauf sie keine Antwort hat.

Der 10. Jahrestag der Morde wird auch in "Marikana the Musical" begangen, das in Pretoria aufgeführt wird und in dem als Bergarbeiter und Polizisten verkleidete Menschen die Tragödie nachspielen, während im Hintergrund düstere Musik erklingt.

Sowohl für das Publikum als auch für die Schauspieler ist die Gewalt unverständlich. Der Hauptdarsteller Mavuso Magabane sagte: "Jeden Abend, bevor ich auf die Bühne komme, sehe ich mir die Videos an, ich erlebe den Moment noch einmal, so dass ich wie in Trance bin, wenn ich auf die Bühne komme."