DEN HAAG (dpa-AFX) - Die Niederlande werden keine Regierungsdelegation zu den Olympischen Winterspielen nach Peking schicken. Das sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Freitag der Nachrichtenagentur ANP in Den Haag am Freitag. Dies habe das Kabinett entschieden. Als Grund nannte der Sprecher, dass wegen der Corona-Maßnahmen auch keine Zuschauer aus dem Land zugelassen seien.

Ein weiterer Grund sei, dass man nicht die Menschenrechtslage ansprechen könne. Durch die Corona-Maßnahmen gebe es "nur begrenzten Raum für ein inhaltliches Programm und für bilaterale Kontakte mit dem Gastland, bei denen die großen Sorgen der Niederlande über die Menschenrechtslage auf eine angemessene Weise besprochen werden können", zitiert ANP den Sprecher.

Bereits zuvor hatte König Willem-Alexander mitgeteilt, dass er nicht nach China reisen werde. Als Grund hatte er die Corona-Pandemie angeführt.

Andere EU-Mitgliedsstaaten werden ebenfalls nicht mit einer offiziellen Delegation in China vertreten sein. Innerhalb der Europäischen Union laufe in dieser Frage noch die Abstimmung, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstag in Berlin, dieser Prozess sei in jeder Hinsicht noch nicht abgeschlossen. Die US-Regierung hatte erklärt, die Spiele wegen der Menschenrechtslage diplomatisch zu boykottieren. Australien, Kanada, Großbritannien und Neuseeland schlossen sich an. UN-Generalsekretär António Guterres wird dagegen zur Eröffnungsfeier am 4. Februar nach Peking reisen./ab/DP/jha