Zürich (awp) - Der Black Friday und die kommenden Festtage sind für die Schweizerische Post eine Zeit von höchster Anspannung. Mehr Vollzeitstellen, temporäre Mitarbeitende und zusätzliche Zustellrouten sollen gewährleisten, dass alle Pakete rechtzeitig bei den Kunden ankommen.

"Der Black Friday ist nur der Startschuss", sagte Logistik-Chef Johannes Cramer der Post an einer Medienkonferenz am Donnerstag. Er rechnet damit, dass die Post ab morgen bis Weihnachten jeden Tag rund 1 Million Pakete zustellen wird. Zum Vergleich: Der Rekord von 1 Million Paketen pro Tag wurde erst 2020 erstmals geknackt.

Dieses Jahr rechnet die Post an Spitzentagen jedoch gar mit 1,5 Millionen Paketen am Tag. "Das bedeutet, wir beliefern an einem Tag fast jeden zweiten Haushalt in der Schweiz mit einem Paket", so Cramer.

Mehr Personal und mehr Zustellrouten

Um die Paket-Flut zu bewältigen, setzt die Post auf 730 mehr Vollzeitstellen als im Vorjahr. Zudem unterstützen rund 200 temporäre Mitarbeitende das Team über die Hochsaison. Die grossen Zentren wie Härkingen laufen 22 Stunden am Tag. Zwei Stunden würde man für die Wartung der Maschinen brauchen.

"Wir werden wahrscheinlich einen nie dagewesenen Ansturm erleben", glaubt Cramer. Dafür plant die Post täglich 700 zusätzliche Zustellrouten. Dafür musste der Zulieferer rund 300 Lastwagen dazu mieten. Die Pakete werden über die intensive Zeit hinweg auch am Samstag zugestellt.

Den Ansturm spürt man übrigens nicht nur bei der Post, sondern auch bei den grossen Online-Shops wie Digitec Galaxus. Der Onlinehändler setzt ebenfalls auf zusätzliches Personal um den Ansturm zu bewältigen, wie er am Donnerstag mitteilte. Zusätzlich zu den rund 750 festangestellten Logistikern arbeiteten derzeit 230 Aushilfen mit befristeten Verträgen sowie 80 Temporäre in den Schweizer Lagerhallen.

Aufrüsten für die Zukunft

Die Post testet derweil, um in Zukunft für die steigende Anzahl an Paketen gewappnet zu sein, noch zwei technische Neuheiten. Im Zentrum in Basel sortieren gerade 28 autonome Roboter bis zu 35'000 Pakete am Tag. Die Sortierroboter ersetzen aber kein Personal, sondern nur die bisherigen Maschinen. Zuerst werden sie aber noch mindestens 1 Jahr getestet.

Zudem sollen die sogenannten Exoskelette Mitarbeitende körperlich entlasten. Insbesondere die Wirbelsäule und Gelenkstrukturen der Angestellten sollen dadurch 20 bis 30 Prozent weniger Belastung ausgesetzt sein.

"Wenn sich dies bewährt, werden wir die Exoskelette in vielen Bereichen anwenden", sagte Cramer. Aktuell befinden sich schweizweit rund 50 davon im Test.

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