Brüssel/Berlin (Reuters) - Die Industrie-Unternehmen in der Euro-Zone haben ihre Produktion im April unerwartet deutlich hochgefahren.

Sie stieg um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem halb so kräftigen Wachstum gerechnet. Im Vergleich zum April 2020 gab es ein Plus von 39,3 Prozent. Damals wurde die Produktion wegen der ersten Corona-Welle stark gedrosselt.

Besonders deutlich wuchs die Herstellung von haltbaren Konsumgütern. Sie legte um 3,4 Prozent zum Vormonat zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es sogar ein Plus von 117,3 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat angesichts der Impffortschritte und sinkender Neuinfektionen gerade erst ihre Wachstumsprognose für die Währungsunion angehoben. Das Bruttoinlandsprodukt soll in diesem Jahr um 4,6 Prozent zulegen. 2022 soll es sogar zu einem Plus von 4,7 Prozent reichen. "Fortschritte bei den Impfkampagnen, die eine allmähliche Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen ermöglichen sollten, dürften den Weg für eine feste Konjunkturerholung im Laufe des Jahres 2021 ebnen", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde.