Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hält die aktuellen Fallzahlen bei den Corona-Neuerkrankungen in Deutschland für noch immer zu hoch, dennoch sieht er einen "leicht positiven Trend".

Es sei "wirklich essentiell", dass die Corona-Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Denn eine Rückkehr zum Alltag sei nur bei niedrigen Fallzahlen möglich, so Wieler auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und anderen Experten.

Auch Spahn betonte, dass sich die Zahlen "in die richtige Richtung" entwickelten, aber sie seien immer noch auf einem zu hohen Niveau. Man müsse die Corona-Beschränkungen einhalten, damit sich das Infektionsgeschehen nicht wieder entflamme.

Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité Berlin, sagte auf der Pressekonferenz, dass die neuen Corona-Mutanten auf eine höhere Ansteckungsrate hindeuteten.

Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), sagte, es gebe auf den Intensivstationen einen deutlichen Trend nach unten. Auch habe es wegen Weihnachten und Silvester kein Peak gegeben bei den Belegungen auf den Intensivstationen. Dennoch seien die Intensivstationen noch weit weg von einer entspannten Lage. Es sei wichtig, dass die Fallzahlen reduziert würden.

In Deutschland sind bislang 50.642 Menschen nachweislich mit oder an dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen lag am Freitagmorgen bei 17.862 Fällen. Innerhalb der vergangenen sieben Tage haben sich 115,3 Menschen auf 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus infiziert.

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January 22, 2021 04:39 ET (09:39 GMT)