Für die Untersuchung wurden Blutproben von 16 geimpften Teilnehmern aus früheren klinischen Studien einem synthetischen Coronavirus ausgesetzt. Dieses war so konstruiert, dass es die gleichen zehn charakteristischen Mutationen aufwies, durch die die britische Variante B.1.1.7 gekennzeichnet ist. Die Antikörper im Blut der Probanden, die den Impfstoff erhalten hatten, neutralisierten dieses Pseudovirus genauso wirksam wie die Coronavirus-Version, für die das Produkt ursprünglich entwickelt wurde. Das mache es sehr wahrscheinlich, dass der Impfstoff auch gegen die britische Variante schütze, hieß es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie.

"Diese frühen Ergebnisse der in-vitro-Studie sind für Pfizer und Biontech sehr ermutigend", erklärten die beiden Partner. Es würden weitere Daten erhoben, um die Wirksamkeit des Impfstoffs bei der Prävention von Covid-19-Erkrankungen zu beobachten, die durch neue Virus-Varianten verursacht wurden. Sollte in der Zukunft ein neuer Impfstoff nötig werden, um gegen andere Varianten des Virus zu schützen, sollte eine solche Anpassung möglich sein. Biontech-Chef Ugur Sahin hatte bereits gesagt, dass dies theoretisch innerhalb von sechs Wochen möglich sei.

Anfang Januar hatten die Mainzer Biotechfirma Biontech und ihr US-Partner Pfizer erste Ergebnisse veröffentlicht, die zeigten, dass der Impfstoff vermutlich vor einer Schlüsselmutation schützt, die in den ansteckenderen Virusvarianten aus Großbritannien und Südafrika nachgewiesen wurde. Biontech-Chef Sahin hatte bereits erklärt, dass es aus wissenschaftlicher Sicht sehr wahrscheinlich sei, dass der Impfstoff auch gegen die neue Variante wirke. In Kürze wollen die Unternehmen noch eine detailliertere Analyse der wahrscheinlichen Wirkung des Impfstoffs auf die südafrikanische Variante veröffentlichen.

Nach Einschätzung von Wissenschaftlern sind die neuen Varianten ansteckender. Es wird jedoch angenommen, dass sie nicht zu einem schwereren Krankheitsverlauf führen. Auch andere Impfstoffhersteller wie AstraZeneca, Moderna und CureVac untersuchen, ob ihre Mittel vor den sich schnell ausbreitenden Coronavirus-Varianten schützen.