Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Markit: Deutsche Wirtschaft verliert im Oktober an Schwung

Das Wachstum in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober deutlich verlangsamt. Engpässe bei Vorprodukten bildeten auch im Oktober einen Hemmschuh; außerdem belastete ein rekordhoher Kostendruck. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 52,0 von 55,5 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung hervorging.

DZ Bank: Erholung verliert in Deutschland an Schwung

Mit dem Einkaufsmanagerindex geht es im Oktober weiter nach unten, konstatiert die DZ Bank. "Die Unternehmen im Industrie- und Dienstleistungsbereich leiden mehr und mehr unter dem Mangel an Vorprodukten und können ihre Produktion nicht wie gewünscht steigern. Dabei ist der Auftragsbestand nach wie vor hoch", schreibt Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank in einem Kommentar. "Die hohen Energiepreise setzen die Unternehmen zusätzlich unter Druck und zwingen sie dazu, ihre Verkaufspreise ebenfalls anzuheben."

Markit: Wachstum im Euroraum lässt im Oktober merklich nach

Verschärfte Lieferengpässe und Besorgnisse über ein mögliches Wiederaufflammen der Pandemie haben die Eurozone-Wirtschaft im Oktober stärker gebremst als erwartet. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 54,3 Zähler von 56,2 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Das ist der tiefste Stand seit sechs Monaten. Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 55,2 Punkte vorhergesagt.

Commerzbank: PMIs signalisieren schwächeres Wachstum

Trotz der auf den ersten Blick noch recht optimistischen Stimmung hat die Erholung der Wirtschaft im Euroraum angesichts wieder steigender Infektionszahlen und anhaltender Materialengpässe zuletzt deutlich an Fahrt verloren, urteilt Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen die PMI-Zahlen für Oktober. Ein Ende des starken durch die Lieferengpässe verursachten Preisanstiegs sei kurzfristig nicht in Sicht, und die Wirtschaft werde im vierten Quartal weiter an Fahrt verlieren und wohl kaum noch zulegen. "Damit geben die Einkaufsmanagerindizes insgesamt ein warnendes Signal", resümiert Solveen.

VP Bank: Konjunktur im Euroraum kühlt sich ab

Der Rückgang der Einkaufsmanagerindizes kommt gewissermaßen mit Ansage, findet Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank. "Für das verarbeitende Gewerbe gilt: Zwar sind die Auftragsbücher voll, doch die Produktion kann aufgrund der Knappheit von Vorprodukten und Rohstoffen nur bedingt davon profitieren. Eine rasche Besserung der Situation ist nicht absehbar. Hinzu kommen nun auch noch deutlich gestiegene Energiepreise."

Staatsschuldenquote im Euroraum sinkt im zweiten Quartal

Die Staatsschulden in der Eurozone sind im zweiten Quartal 2021 gesunken. Der öffentliche Schuldenberg verringerte sich gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 98,3 von 100,0 Prozent im Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat meldete. In absoluten Zahlen stieg der Schuldenberg allerdings auf 11,61 von 11,41 Billionen Euro. In der EU-27 sank die Staatsschuldenquote auf 90,9 von 92,4 Prozent entsprechend 12,62 nach 12,40 Billionen Euro.

Berliner SPD startet Koalitionsverhandlungen mit Grünen und Linken

Knapp vier Wochen nach der Berliner Abgeordnetenhauswahl haben am Freitag die Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und Linken begonnen. Vertreterinnen und Vertreter der drei Parteien trafen sich am Morgen in einem Kongresszentrum am Brandenburger Tor. Zuvor versammelten sie sich für einen Fototermin vor dem Wahrzeichen der Hauptstadt, wo sie von "Volksentscheid umsetzen"-Sprechchören von Demonstranten der Initiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" begleitet wurden. Für den ersten Verhandlungstag wurden sieben Stunden angesetzt.

EU-Länder beraten bei Gipfel über Vorgehen gegen Belarus

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union beraten zum Abschluss ihres zweitägigen Gipfels über die steigende Zahl von Flüchtlingen über die Belarus-Route. Der belgische Regierungschef Alexander De Croo sagte in Brüssel, es gehe um "zusätzliche Hilfsgelder, um unsere Außengrenzen besser zu schützen". Der neue österreichische Bundeskanzler Alexander Schallenberg forderte im Namen einer Gruppe von zwölf Ländern EU-Mittel für den Bau von Zäunen und anderer Grenzschutzanlagen.

Dutzende Länder fordern China erneut zur Anerkennung der Rechte der Uiguren auf

Erneut haben dutzende Länder China gemeinsam aufgefordert, die Rechte der muslimischen Minderheit der Uiguren zu respektieren. 43 Staaten zeigten sich in einer bei der UNO in New York verlesenen Erklärung besorgt über die Menschenrechtslage in der chinesischen Provinz Xinjiang. Die Initiative wurde von Frankreich getragen, 2019 und 2020 hatten Großbritannien und Deutschland jeweils ähnliche Texte unterzeichnen und verlesen lassen.

+++ Konjunkturdaten +++

FRANKREICH

FR/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Okt 53,5 (1. Veröff.)

FR/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Okt PROGNOSE: 54,0

FR/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Sep war 55,0

FR/Einkaufsmanagerindex Service Okt 56,6 (1. Veröff.)

FR/Einkaufsmanagerindex Service Okt PROGNOSE: 55,5

FR/Einkaufsmanagerindex Service Sep war 56,2

FR/Einkaufsmanager-Sammelindex Okt 54,7 (1. Veröff.)

FR/Einkaufsmanager-Sammelindex Sep war 55,3

GROSSBRITANNIEN

GB/Einkaufsmanagerindex Composite Okt 56,8 (1. Veröff.)

GB/Einkaufsmanagerindex Composite Okt PROG: 54,0

GB/Einkaufsmanagerindex Composite Sep war 54,9

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Okt 57,7 (1. Veröff.)

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Okt PROG: 56,0

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep war 57,1

GB/Einkaufsmanagerindex Service Okt 58,0 (1. Veröff.)

GB/Einkaufsmanagerindex Service Okt PROG: 55,0

GB/Einkaufsmanagerindex Service Sep war 55,4

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

October 22, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)