Nachrichten und Einschätzungen zu dem russischen Angriff und dem Krieg in der Ukraine sowie den Auswirkungen:


Selenskyj verkündet Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Syrien 

Die Ukraine wird nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj die diplomatischen Beziehungen zu Syrien abbrechen. "Es wird keine Beziehungen zwischen der Ukraine und Syrien mehr geben", sagte Selenskyj in einer Videobotschaft auf Telegram am Mittwochabend. Damaskus hatte zuvor die pro-russischen selbsternannten "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine anerkannt. Damit war Syrien das erste Land nach Russland, das die beiden Separatistengebiete anerkannte.


Kiew: 144 ukrainische Soldaten durch Gefangenenaustausch befreit 

Bei dem bislang größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums 144 ukrainische Soldaten befreit worden. Darunter seien 95 Kämpfer aus dem Asow-Stahlwerk in Mariupol, erklärte die Geheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. Angaben zu Ort und Zeitpunkt des Austauschs wurden zunächst nicht gemacht.


Russland verschärft Gesetz gegen "ausländische Agenten" 

Russland hat sein Gesetz zum Vorgehen gegen "ausländische Agenten" weiter verschärft. Die Abgeordneten der Duma verabschiedeten am Mittwoch eine entsprechende Änderung. Menschen und Organisationen, die als "ausländische Agenten" gelten, unterliegen demnach künftig weiteren Auflagen. Auch wurde die Definition erweitert, sodass die Einstufung als "ausländischer Agent" vereinfacht wird. Das Gesetz war 2012 eingeführt und in den vergangenen Jahren mehr und mehr gegen Menschenrechtsorganisationen und Medien und seit 2020 auch gegen natürliche Personen eingesetzt worden. Nach Angaben des Justizministeriums gelten rund 130 Einzelpersonen und in etwa die gleich Anzahl an Organisationen in Russland als "ausländische Agenten".


Großbritannien erlässt Sanktionen gegen Russlands zweitreichsten Bürger 

Großbritannien hat eine weitere Runde Sanktionen wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine bekannt gegeben. Unter den Sanktionierten ist auch der zweitreichste Bürger Russlands, Wladimir Potanin, wie die Regierung in London am Mittwoch mitteilte. Potanin habe seit Kriegsbeginn "weiter Reichtum angehäuft", hieß es. Potanin ist unter anderem Miteigentümer des russischen Bergbaukonzerns Norilsk Nickel. Laut "Forbes Magazin" ist er mit einem Vermögen von 27 Milliarden Dollar der zweitreichste Mann Russlands.


Russland schließt Krim per Bus und Bahn an besetzte ukrainische Gebiete an 

Zwischen den von Russland besetzten Gebieten in der Südukraine und der annektierten Krim-Halbinsel sollen ab Freitag wieder Busse und Bahnen verkehren. Das kündigten die von Moskau eingesetzte Verwaltung der ukrainischen Region Cherson an. Die Verkehrsverbindungen mit der Krim waren nach deren Annexion durch Russland im Jahr 2014 eingestellt worden. Geplant sind nach Angaben des selbsterklärten Innenministeriums der Region Cherson Busverbindungen zwischen der Krim-Hauptstadt Simferopol und der Stadt Cherson sowie den Städten Melitopol und Berdjansk in der teilweise von Russland besetzten ukrainischen Region Saporischschja. Zudem werde eine Eisenbahnlinie zwischen Dschankoi und den Städten Cherson und Melitopol in Betrieb genommen. Für die Sicherheit soll demnach die russische Nationalgarde sorgen.


Norwegen liefert drei Mehrfachraketenwerfer an die Ukraine 

Norwegen hat der ukrainischen Armee die Lieferung von drei Mehrfachraketenwerfern zugesagt. "Wir müssen die Ukraine weiterhin unterstützen, damit sie ihren Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit fortsetzen kann", erklärte der norwegische Verteidigungsminister Björn Arild Gram. Die Lieferung der Geschütze erfolge in Kooperation mit Großbritannien. Norwegen werde der Ukraine außerdem 5.000 weitere Granaten zur Verfügung stellen, fügte Gram hinzu. Zuvor hatten bereits die USA der Ukraine vier Mehrfachraketenwerfer geliefert. Deutschland und Großbritannien sagten Kiew jeweils drei Mehrfachraketenwerfer zu.


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June 29, 2022 16:46 ET (20:46 GMT)