FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Bankenbranche hat ein neues Sprachrohr: Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing übernimmt an diesem Donnerstag (1.7.) das Präsidentenamt beim Bundesverband deutscher Banken (BdB). Damit stellt Deutschlands größtes Geldhaus für drei Jahre wieder den Chef-Lobbyisten der privaten Banken in Deutschland.

Sewing beerbt in dieser Rolle Hans-Walter Peters. Der Berenberg-Manager war im vergangenen August wieder als BdB-Präsident eingesprungen, weil dem Verband Peters' Nachfolger abhanden gekommen war. Commerzbank-Chef Martin Zielke hatte im Sommer wegen seines Rückzugs von der Commerzbank-Spitze auch das Ehrenamt beim Bankenverband abgegeben.

Sewing hatte nach seiner Wahl zum BdB-Präsidenten im April erklärt: "Wir Banken stehen vor der großen Aufgabe, den Strukturwandel zu einer digitalen und nachhaltigen Wirtschaft mit zu finanzieren." Die Institute selbst müssten sich auf Bereiche konzentrieren, in denen sie den meisten Wert für Kunden schaffen könnten.

Die Deutsche Bank hatte Sewing im April 2018 auf den Chefposten befördert. Der Manager verordnete dem Frankfurter Dax-Konzern einen radikalen Umbau inklusive des Abbaus Tausender Stellen. Nach fünf Verlustjahren in Folge schaffte die Deutsche Bank im Jahr der Corona-Krise die Trendwende. Im März verlängerte die Deutsche Bank den Vertrag mit ihrem Vorstandsvorsitzenden bis April 2026./ben/DP/zb