MÜNCHEN/BERLIN (awp international) - Der Versicherungskonzern Allianz lotet nach einer Klarstellung des Bundesfinanzministeriums neue Optionen zur Kapitalbeschaffung aus. Die steuerliche Klarheit erweitere die Möglichkeiten deutscher Versicherer bei der Kapitalisierung und Finanzierung, teilte der Dax-Konzern Allianz am Donnerstagabend in München mit. Auf Basis der Stellungnahme des Ministeriums gegenüber dem Branchenverband GDV könnten deutsche Versicherer bestimmte Nachranganleihen zur Deckung der Eigenmittelanforderungen auf Basis des Regelwerks "Solvency II" nutzen. Die Allianz habe aber noch nicht entschieden, ob sie auf diese Möglichkeit zurückgreife.

Der Mitteilung zufolge können deutsche Versicherer nun solche sogenannte Restricted-Tier-1-Instrumente an Anleger ausgeben, um ihre entsprechenden Eigenmittel zu erhöhen. Ebenso könnten sie dadurch bestehende Anleihen ersetzen, die lediglich den Anforderungen des früheren Regelwerks "Solvency I" entsprechen und derzeit nur noch aufgrund von Übergangsbestimmungen als Tier-1-Kapital anerkannt werden.

Die Allianz könnte daher auch entsprechende ältere Anleihen kündigen. Allerdings habe der Konzern auch zu solchen Schritten noch keine Entscheidung getroffen, hiess es. Die Allianz hat Anleihen und Nachranganleihen im zweistelligen Milliardenvolumen bei Investoren ausstehen./stw/he