BERLIN (Dow Jones)--Im Kampf gegen verödende Innenstädte hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) den Onlinehandel erneut aufgefordert, sich an den finanziellen Folgen der Corona-Krise zu beteiligen. Ziel sei, "eine Paket-Versandsteuer einzuführen, dass die großen Plattformen wie Amazon einen kleinen Beitrag leisten", sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg im ZDF-Morgenmagazin. Die Konzerne nutzten auch die kommunale Infrastruktur, etwa wenn Lkw durch die Stadt fahren.

"Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass wir unsere Innenstädte nach der Pandemie nicht mehr wiedererkennen", mahnte Landsberg. Er verwies auf Expertenschätzungen, wonach etwa 52.000 Geschäfte nach der Krise verschwinden könnten. "Der Druck wird immer größer, weil Menschen gelernt haben, der Onlinehandel funktioniert ganz gut."

Zugleich mahnte der kommunale Spitzenvertreter nun eine schnelle Einführung der angekündigten Tests auf das Coronavirus an, um weitere Öffnungen zu ermöglichen. Es gelinge einfach nicht, schnell auf eine Sieben-Tage-Inzidenz von 35 Infektionen pro 100.000 Einwohnern zu kommen. "Wir können aber auch nicht dauerhaft das Land schließen." Wenn im Schneckentempo geimpft werde, sollten Selbst- und Schnelltests nun im ICE-Tempo kommen, so Landsberg. So habe der Kreis Böblingen in Baden-Württemberg bereits seit Wochen Schnelltests angeboten und damit die Infektionszahlen verringern können.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/apo

(END) Dow Jones Newswires

February 25, 2021 02:37 ET (07:37 GMT)