FRANKFURT (Dow Jones)--Der Abgabedruck an Europas Börsen hält auch am Freitagnachmittag an. Der ifo-Index setzt keine größeren Akzente. Dieser ist zum dritten Mal in Folge gefallen, und zwar auf 99,6 von 98,8. Ihre aktuelle Geschäftslage schätzen die Unternehmen erstmals seit Jahresanfang wieder etwas schlechter ein. "Hauptgrund sind die Produktionsprobleme in der Industrie, wo wichtige Vorprodukte fehlen und die Produktion stockt. Die Lagerhallen der Unternehmen sind leergefegt", so die DZ Bank.

Der DAX notiert 0,7 Prozent tiefer bei 15.541 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,8 Prozent auf 4.162 Punkte nach unten. Der chinesische Immobilienkonzern Evergrande wird derweil weniger als Risiko wahrgenommen. Zwar ist eine Pleite wahrscheinlicher geworden, doch es zeichnet sich ab, dass China einen ungeordneten Zahlungsausfall vermeiden will. Auch scheinen westliche Kreditinstitute weniger involviert als zu Beginn der Woche noch befürchtet. Das Unternehmen scheint eine für Donnerstag fällige Zinszahlung für einen Dollar-Bond nicht bedient zu haben.


   Nike-Ausblick belastet Adidas und Puma 

Die Aktien von Adidas und Puma verlieren 2,8 bzw. 2,7 Prozent, nachdem es für die Aktie von US-Wettbewerber Nike in den USA um 6,5 Prozent nach unten geht wegen enttäuschender Umsatzzahlen sowie eines gesenkten Ausblicks. "Die Probleme scheinen teils hausgemacht, oder genauer - in der Produktion in Asien zu liegen", so ein Marktteilnehmer. Auf der anderen Seite sei zu erkennen, dass die Nachfrage aus China nach Produkten aus dem "Westen" zurückhaltend ausfalle, was das Sentiment für die Wettbewerber aus Herzogenaurach belasten könnte.

Als cleveren Schachzug wird an der Börse der Einstieg von Daimler (+1,7%) bei dem von Stellantis und Total gegründeten Batteriekonsortium ACC gewertet. Damit habe ACC Potenzial, einer der führenden Hersteller für Batteriezellen zu werden, bei dem nun die Stuttgarter gleichberechtigter Anteilseigner seien. "Aus Sicht der Branche setzt die Transaktion den Trend zur teilweisen vertikalen Integration fort, der für die Finanzierung des Übergangs zur Elektromobilität entscheidend ist, da die Investitionskosten von ACC wettbewerbsfähig erscheinen", heißt es von Jefferies dazu.

Für die Aktie von Astrazeneca geht es um 3,4 Prozent nach oben. Positiv wirkt hier, dass bei einer Prostatakrebs-Phase-3-Studie der primäre Punkt erreicht worden ist. Das Ergebnis deutet nach Aussage der Jefferies-Analysten darauf hin, dass die kommerzielle Nutzung höher als bisher angenommen liegen könnte. Unter der Annahme, dass bis 2027 ein Umsatz von 2 bis 3 Milliarden Dollar zu erreichen sei, dürften die Konsensschätzungen beim Umsatz um 3 bis 4 Prozent und beim Gewinn je Aktie um 3 Prozent nach oben genommen werden.

Antin gelingt mit Aufschlägen von 26 Prozent auf 30,24 Euro ein guter Börsenstart in Paris. Der Emissionpreis wurde am Donnerstagabend mit 24 Euro je Anteilsschein festgelegt. Bei Antin handelt es sich um den größten Finanzdienstleister Europas mit Schwerpunkt auf Infrastrukturinvestitionen.


   Bertelsmann-JV Majorel startet sehr schwach an der Börse 

Das Börsendebüt von Majorel in Amsterdam verläuft dagegen äußerst schwach. Das Papier verliert 8,1 Prozent auf 30,34 Euro. Dabei hatten Bertelsmann und die Saham Group beim Börsengang des Call-Center-Betreibers schon mit einem Platzierungspreis am unteren Ende der Spanne vorliebnehmen müssen. Denn die Titel waren mit 33 Euro pro Stück platziert worden. Die Konzerne hatten eine Spanne von 32 bis 39 Euro je Aktie in Aussicht gestellt.

Das Platzierungsvolumen beträgt 0,8 Milliarden Euro. Bertelsmann und Saham haben als paritätische Eigentümer des Gemeinschaftsunternehmens Majorel 23 Millionen Aktien platziert, worin 3 Millionen Anteilsscheine aus einer Mehrzuteilungsoption enthalten sind. Majorel wird somit mit 3,3 Milliarden Euro bewertet.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %        absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.164,45      -0,7%         -30,47         +17,2% 
Stoxx-50                3.558,15      -0,6%         -19,70         +14,5% 
DAX                    15.538,79      -0,7%        -105,18         +13,3% 
MDAX                   35.289,24      -0,5%        -194,25         +14,6% 
TecDAX                  3.906,81      -1,1%         -44,95         +21,6% 
SDAX                   16.822,81      -1,1%        -184,90         +13,9% 
FTSE                    7.066,44      -0,2%         -11,91          +9,6% 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Fr, 08:49 Uhr  Do, 17:22 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1716      -0,2%         1,1733         1,1735   -4,1% 
EUR/JPY                   129,65      +0,1%         129,70         129,30   +2,8% 
EUR/CHF                   1,0834      -0,2%         1,0865         1,0844   +0,2% 
EUR/GBP                   0,8560      +0,1%         0,8551         0,8550   -4,2% 
USD/JPY                   110,67      +0,3%         110,54         110,20   +7,1% 
GBP/USD                   1,3685      -0,3%         1,3721         1,3726   +0,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,4632      +0,0%         6,4626         6,4609   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                41.764,26      -6,6%      44.259,01      44.014,01  +43,8% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.          +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  73,51      73,30          +0,3%           0,21  +53,6% 
Brent/ICE                  77,51      77,25          +0,3%           0,26  +52,3% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag          +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.743,42   1.742,85          +0,0%          +0,57   -8,1% 
Silber (Spot)              22,25      22,53          -1,2%          -0,27  -15,7% 
Platin (Spot)             975,75     993,15          -1,8%         -17,40   -8,8% 
Kupfer-Future               4,23       4,23          +0,0%          +0,00  +20,0% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

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September 24, 2021 09:54 ET (13:54 GMT)