BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Europäische Union hat im Kampf gegen das Coronavirus ein weiteres Etappenziel erreicht. Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vom Dienstag sind mittlerweile 70 Prozent der Erwachsenen mindestens ein Mal geimpft. 57 Prozent der Volljährigen haben demnach bereits den vollen Impfschutz. "Mit diesen Werten gehört Europa zur weltweiten Spitzengruppe", sagte von der Leyen. Der Aufholprozess sei sehr erfolgreich gewesen.

Die CDU-Politikerin spielte damit darauf an, dass Anfang des Jahres etwa die USA oder Israel deutlich schneller darin gewesen waren, der Bevölkerung Impfangebote zu machen. Dies lag vor allem daran, dass in der EU anfangs nur sehr wenig Impfstoff zur Verfügung stand.

Die EU-Kommission ermunterte am Dienstag auch noch einmal alle Impfskeptiker, sich immunisieren zu lassen. "Die Gefahr von leichter übertragbaren Varianten ist real", kommentierte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Es gelte nun, "die Immunitätslücke und die Tür für neue Varianten zu schließen".

Kyriakides verwies dabei auch darauf, dass die 70 Prozent nur ein Durchschnittswert sind und EU-Länder wie Rumänien und Lettland zuletzt noch Impfquoten von deutlich unter 50 Prozent hatten. Einige Mitgliedstaaten lägen besorgniserregend zurück, kommentierte sie.

Das Ziel, bis Ende Juli 70 Prozent der Erwachsenen in der Europäischen Union durch mindestens eine Impfung zu schützen, hatte die EU-Kommission im Frühjahr ausgegeben. Das erste Etappen-Impfziel der EU hatten Deutschland und viele andere Mitgliedsstaaten zu dem Zeitpunkt deutlich verfehlt. Nach ihm sollten bis Ende März mindestens 80 Prozent der Über-80-Jährigen sowie 80 Prozent des Personals in Gesundheits- und Sozialberufen in den EU-Staaten geimpft sein. Doch blieb ein Großteil der Länder deutlich unter diesem Wert./mjm/aha/DP/eas