--1,7 Milliarden Euro laut Insidern gefordert

--Aktienkurs steigt

(NEU: Stellungnahme von BASF, Marktreaktion)

Von Olaf Ridder

FRANKFURT (Dow Jones)--Bayer muss dem BASF-Konzern keinen Schadenersatz im Zusammenhang mit dem vor Jahren vereinbarten Verkauf von Saatgutgeschäften leisten. Der von BASF angerufene Internationale Schiedsgerichtshof (ICC) in Paris hat die Klage des Ludwigshafener Chemieriesen jetzt abgewiesen, wie beide Seiten bestätigten. Die Bayer-Aktie machte nach Bekanntwerden der Entscheidung einen Sprung und zeigte sich gegen Mittag mit einem Plus von 3,9 Prozent als stärkster Wert im DAX.

Für das Unternehmen aus Leverkusen hätte es teuer werden können. BASF soll einem Insider zufolge 1,7 Milliarden Euro plus Zinsen gefordert haben. Während Bayer die Entscheidung begrüßte, äußerte sich BASF in einer Stellungnahme "enttäuscht, dass das Schiedsgericht unseren Argumenten nicht gefolgt ist".

Bei dem Verfahren ging es um Agrargeschäfte, die BASF von seinem Wettbewerber für insgesamt 7,4 Milliarden Euro übernahm, als Bayer den Saatgutriesen Monsanto 2018 übernahm. Um den Kauf von den Wettbewerbshütern genehmigt zu bekommen, musste Bayer sich damals von der Mehrzahl seiner eigenen Saatgutgeschäfte wie Raps, Baumwolle und Soja trennen. BASF monierte anschließend, Bayer habe laufende Kosten in diesen Geschäften nicht ausreichend offengelegt. 2019 zog BASF dann vor den ICC und verlangte Schadenersatz.

Die jetzige Entscheidung ist zwar noch nicht rechtskräftig, beide Seiten haben sich aber mit Beginn des Verfahrens dem aus drei Mitgliedern bestehende Schiedsgericht unterworfen, das gemäß Schiedsordnung der Internationalen Handelskammer tätig wurde, wie ein BASF-Sprecher sagte. Deshalb sei das Verfahren hier beendet. Ein Bayer-Sprecher erklärte: "Bayer hat über die Kostenstruktur der im August 2018 durch BASF übernommenen Saatgutgeschäfte ordnungsgemäß informiert und keine vertraglichen Verpflichtungen verletzt. Dies hat jetzt auch das Schiedsgericht entsprechend bestätigt."

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

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August 12, 2022 06:17 ET (10:17 GMT)