VERDEN/KASSEL (dpa-AFX) - Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea will in den Kreisen Rotenburg (Wümme), Verden und Osterholz sowie in Bremen nicht mehr nach Erdgas suchen. Die entsprechenden Lizenzen für die Gebiete Werder und Unterweser sollen an das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie zurückgehen. "Es muss noch offiziell bestätigt werden", sagte ein Sprecher der Behörde. Der "Weser-Kurier" hatte darüber berichtet. Demnach erklärte das Unternehmen zu seinem Vorgehen: "Es stellte sich heraus, dass nur eine geringe Wahrscheinlichkeit besteht, innerhalb der beiden Gebiete ein neues Erdgasfeld zu entdecken, aus dem wirtschaftlich erfolgreich gefördert werden kann".

Dirk Warzecha, Leiter der Wintershall Dea in Deutschland, ergänzte: "Wir haben in den vergangenen Monaten unsere inländischen Aktivitäten auf den Prüfstand gestellt, detailliert betrachtet sowie bewertet und dann die Entscheidung getroffen, uns auf die bereits bestehende heimische Erdgas- und Erdölförderung in Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu fokussieren".

Im Kreis Verden hatten Teile der Bevölkerung gegen die Gassuche protestiert. 2019 war es dort zu zwei leichten Erdbeben gekommen. Das Problem kenne man in Gebieten, in denen nach Gas gesucht werde, hatte das Unternehmen damals erklärt. Unter anderem hatte es Risse in Gebäudewänden gegeben. Die Anwohner bekamen auch Geld zur Behebung der Schäden, die durch die Erschütterungen verursacht worden waren. Trotzdem war die Sorge vor möglichen weiteren Beben groß. Interesse anderer Unternehmen an einer Gassuche in der Region waren dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie nicht bekannt./höz/DP/stw