NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Verlusten in der Vorwoche dürften die US-Börsen auch am Montag mit Abschlägen in den Handel starten. Der Future auf den S&P-500 gibt vorbörslich um 0,5 Prozent nach.

Die Erwartung weiterer Zinserhöhungen der Notenbanken und die damit einhergehende Sorge vor einem Abrutschen der Wirtschaft in eine Rezession sorgen weiter für große Verunsicherung und Risikoscheu am Aktienmarkt. US-Notenbankchef Jerome Powell hat wiederholt betont, dass die Bekämpfung der anhaltend hohen Inflation für die Fed oberste Priorität hat, auch wenn dies zu Lasten des Wirtschaftswachstums geht. Und auch von anderen Notenbanken ist längst ähnliches zu hören.

Das Risiko einer harten Landung der Volkswirtschaften nach einer Phase der geldpolitischen Straffung werde immer größer, so Richard Hunter, Leiter des Bereichs Märkte bei Interactive Investor.

Nach der dritten Zinserhöhung um 75 Basispunkte in der Vorwoche werden Reden von Mitgliedern der US-Notenbank im Tagesverlauf die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Konjunkturseitig hat sich die Wirtschaftsaktivität in den USA im August abgeschwächt. Der Chicago Fed National Activity Index fiel auf einen Stand von 0,00, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den Juli wurde der Indexstand auf plus 0,29 revidiert.


   Dollar weiter gesucht - Renditen steigen 

Am Devisenmarkt ist der Dollar weiter als sicherer Währungshafen und vor dem Hintergrund der steigenden US-Marktzinsen gesucht. Der Dollar-Index legt um 0,3 Prozent zu. Der Euro ist am frühen Montag in Reaktion auf den Rechtsruck nach der Wahl in Italien auf ein neues Rekordtief seit seiner physischen Einführung 2002 gefallen. Im Tief kostete er 0,9551 Dollar, hat sich davon aber deutlich erholt auf zuletzt 0,9665 Dollar.

Auch das Pfund Sterling zeigte am Morgen einen kurzen scharfen Rücksetzer und hat sich davon ebenfalls erholt. Grund der Pfund-Schwäche sind weiter die Sorgen über die neue Finanzpolitik der britischen Regierung, die weitreichende Steuersenkungen und eine Deckelung der Energiepreise vorsehe mit der Folge einer stark steigenden Verschuldung. Zudem erschwert dies laut Analysten der Bank of England das Vorgehen gegen die Inflation.

Am Anleihemarkt steigen die Renditen zehnjähriger Papiere um 9,0 Basispunkte auf 3,78 Prozent.

Die Preise am Ölmarkt geben um bis zu 0,6 Prozent nach. Dis Sorge vor einer Abschwächung der Weltwirtschaft und damit der Nachfrage nach Öl, hat die Preise zuletzt deutlich unter Druck gesetzt.


   Chevron mit Abschlägen 

Unter den Einzelwerten geben Chevron vorbörslich 1,5 Prozent nach. Der US-Ölkonzern und Mitsui & Co. wollen gemeinsam das Potenzial der geothermischen Stromerzeugung in Japan untersuchen. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnete nun die 2021 gegründete Sparte des US-Ölmultis für erneuerbare Energien mit der Ölexplorationstochter des japanischen Mischkonzerns.

Amazon.com wird im Oktober einen zweiten globalen Verkaufstag veranstalten, bei dem Verbraucher schon frühzeitig nach Weihnachtsschnäppchen suchen können. Es ist das erste Mal, dass der E-Commerce-Riese zwei derartige Einkaufs-Events in einem Jahr abhält. Die Aktie von Amazon gibt 0,4 Prozent ab.

American Airlines (-1,1%) und Jetblue Airways (-0,3%) müssen ihre Allianz gegen Kartellvorwürfe verteidigen. Die beiden Fluggesellschaften müssen sich ab dieser Woche vor Gericht verantworten. Das US-Justizministerium hatte gemeinsam mit sechs Bundesstaaten und dem District of Columbia geklagt, um die seit 2020 bestehende Vereinbarung zu Fall zu bringen. Die Kläger sehen eine Einschränkung des Wettbewerbs in New York und Boston und damit eine Schädigung der Verbraucher.

Biontech (-1,0%) und Pfizer (-0,7%) streben eine Notfallzulassung in den USA für ihren an die Omikron-Varianten BA.4/BA.5 angepassten Corona-Impfstoff für Kinder von 5 bis 11 Jahren an. Den entsprechenden Antrag haben sie bei der US-Gesundheitsbehörde FDA eingereicht.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,27         +6,2        4,21      353,9 
5 Jahre                  4,07         +8,2        3,99      280,8 
7 Jahre                  3,96         +9,2        3,86      251,7 
10 Jahre                 3,78         +9,0        3,69      226,6 
30 Jahre                 3,66         +4,8        3,61      175,7 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mo, 9:26  Fr, 17:05   % YTD 
EUR/USD                0,9665        -0,1%      0,9653     0,9713  -15,0% 
EUR/JPY                139,22        +0,3%      138,83     139,08   +6,4% 
EUR/CHF                0,9563        +0,6%      0,9508     1,0186   -7,8% 
EUR/GBP                0,8930        -0,1%      0,9080     0,8896   +6,3% 
USD/JPY                144,04        +0,4%      143,79     143,20  +25,1% 
GBP/USD                1,0823        +0,0%      1,0650     1,0916  -20,0% 
USD/CNH (Offshore)     7,1565        +0,2%      7,1649     7,1430  +12,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             18.929,00        +1,0%   18.723,54  18.626,80  -59,1% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               78,30        78,74       -0,6%      -0,44  +11,3% 
Brent/ICE               85,60        86,15       -0,6%      -0,55  +15,8% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              171,68       185,50       -7,4%     -13,82  +197,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.643,56     1.644,00       -0,0%      -0,44  -10,2% 
Silber (Spot)           18,82        18,86       -0,2%      -0,04  -19,3% 
Platin (Spot)          863,13       861,50       +0,2%      +1,63  -11,1% 
Kupfer-Future            3,34         3,37       -0,9%      -0,03  -24,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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September 26, 2022 09:00 ET (13:00 GMT)