DISSEN (dpa-AFX) - Mit einem Netzwerk wollen Reifenentsorger und -Hersteller die Nachfrage nach runderneuerten Reifen ankurbeln. Gerade im Pkw-Bereich griffen die Kunden heute eher zu Billig-Reifen aus Fernost als zu den in Europa runderneuerten Reifen, sagte die Projektleiterin des Netzwerkes Allianz Zukunft Reifen (AZuR), Christina Guth: "Die beste Verwertung ist die Runderneuerung, weil wir den Reifen länger nutzen."

Die Bedeutung runderneuerte Reifen habe bei Pkw in den vergangenen 30 Jahren immer mehr an Bedeutung verloren, sagte Guth. Anders ist den Angaben zufolge die Situation im Nutzfahrzeugbereich: Dort werden bereits 30 Prozent der Reifen runderneuert. In den nächsten sieben Jahren will das Netzwerk den Anteil auf 50 Prozent steigern. Auch große Reifenhersteller wie Michelin, Bridgestone und Continental bieten runderneuerte Nutzfahrzeugreifen an.

Mit Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück soll in diesem Frühjahr eine Umweltbilanz runderneuerter Reifen vorgelegt werden. In Deutschland fallen jedes Jahr etwa 570 000 Tonnen Altreifen an, die entweder verbrannt oder zu Granulat verarbeitet werden./eks/DP/zb