Frankfurt (Reuters) - Der Autozulieferer Bosch will am stark wachsenden Markt für automobile Betriebssysteme schlagkräftiger auftreten.

Im Tochterunternehmen ETAS werde Mitte nächsten Jahres die Entwicklung universeller Fahrzeugsoftware gebündelt, teilte der Stiftungskonzern am Dienstag mit. Dazu sollen 800 IT-Fachleute zu ETAS wechseln. Die Belegschaft der 1994 als ETAS Entwicklungs- und Applikationswerkzeuge für elektronische Systeme GmbH gegründeten Firma wächst damit auf rund 2300 Köpfe. Bosch verkaufe heute jährlich mehr als 200 Millionen Steuergeräte mit eigener Software für Autos weltweit.

"Mit der neuen Aufstellung wollen wir künftig führend als Anbieter anwendungsunabhängiger Fahrzeugsoftware werden", sagte der Chef der Autozuliefersparte Mobility Solutions, Stefan Hartung. Der milliardenschwere Markt für Automobilsoftware werde bis 2030 jährlich zweistellig wachsen.

Nicht nur die großen Autozulieferer und IT-Konzerne, sondern auch Automobilhersteller selbst - zum Beispiel Volkswagen und Daimler - entwickeln Software-Plattformen für Autos. Dadurch könnte sich die Arbeitsteilung zwischen Autobauer und Zulieferer zum Nachteil letzterer verschieben.