Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

BMW/DAIMLER - Die Autohersteller Daimler und BMW planen, die Auslieferung von Premiummodellen zu begrenzen, selbst wenn sich der branchenweite Mangel an Mikrochips abschwächt, um die kräftigen Preiserhöhungen zu sichern, die sie während der Pandemie erzielt haben. (...) Obwohl die deutschen Luxusautohersteller bereits vor Covid-19 von einem volumenbasierten Ansatz abgewichen sind, hat die Bereitschaft der Kunden, während der Pandemie höhere Preise zu zahlen, sie ermutigt, noch weiter zu gehen. "Wir werden das Nachfrageniveau bewusst unterbieten", sagte Harald Wilhelm, Finanzvorstand von Daimler, der Financial Times, "und gleichzeitig einen Gang höher schalten, hin zum Luxussegment". BMW hat "in den letzten 24 Monaten eine signifikante Verbesserung der Preissetzungsmacht erlebt", sagte Finanzvorstand Nicolas Peter. Der Plan des Münchner Autobauers sei es, "die Art und Weise, wie wir das Angebot steuern, beizubehalten, um unsere Preissetzungsmacht auf dem heutigen Niveau zu halten", fügte er hinzu. (Financial Times)

TESLA - In der Diskussion über die Tesla-Fabrik in Grünheide wirft der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) dem amerikanischen Elektroautohersteller eine zu zögerliche Informationspolitik vor. "Ich hätte mir gewünscht, dass Tesla die Sorgen der Bevölkerung ernster nimmt", sagte Steinbach im Gespräch. "Da mangelt es mitunter etwas an Empathie. Ich kann jedem Unternehmen mit ähnlichen Plänen nur raten, diese mit größerer Geduld zu erklären." Beim zuständigen Landesumweltamt sind inzwischen Einwände von mehr als 800 Personen und Organisationen gegen das Bauvorhaben eingegangen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Tesla die Genehmigung dafür erhält, bezifferte Steinbach auf "95 Prozent". (FAZ)

LILIUM - Das deutsche Flugtaxiunternehmen Lilium hat die letzte Hürde vor dem geplanten Spac-Börsengang in den USA genommen. Die Aktionäre des Börsenmantels Qell haben einer Übernahme zugestimmt, die Lilium an die Technologiebörse Nasdaq bringen soll. Allerdings entschieden sich zwei Drittel der Aktionäre, ihre Anteile an Qell nicht gegen Lilium-Aktien einzutauschen. Damit wird die Firma deutlich weniger Geld einsammeln als geplant. (Handelsblatt)

GETIR - Der türkische Schnelllieferdienst für Lebensmittel, Getir, plant zwei Monate nach seinem Start in Berlin eine rasche Ausweitung des Geschäfts auf dem deutschen Markt. Die Zahl der Mitarbeiter soll bis Ende des laufenden Jahres von derzeit 300 auf rund 1.000 steigen. "Für die nächsten zwei Jahre gehe ich von 10.000 Arbeitsplätzen in Deutschland aus", kündigte Unternehmenschef Nazim Salur im Gespräch an. (Welt)

HSBC - Mit gefälschten Aktiendeals haben mutmaßliche Betrüger von Hongkong aus europäische Investoren um Millionensummen gebracht. Die Bande soll im großen Stil Konten der britischen Großbank HSBC genutzt haben. Die tue viel zu wenig gegen den Missbrauch durch "transnationale kriminelle Organisationen", warnen Anlegerschützer. Die Bank weist die Vorwürfe zurück: "HSBC ist entschlossen, Kriminellen den Zugang zum Finanzsystem zu verwehren." (Handelsblatt)

UNICREDIT - Die Mailänder Großbank Unicredit soll dem italienischen Finanzministerium die Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) abkaufen. Doch noch immer gibt es keine Einigung. Unicredit sträubt sich nach wie vor gegen eine Komplettübernahme und möchte nur Teile der Bank übernehmen - natürlich die guten. Laut italienischen Medienberichten ist die Mutter der deutschen Hypovereinsbank an rund 1.100 Filialen interessiert. Demnach würden um die 300 Filialen nicht übernommen, die vor allem in Sizilien und Apulien liegen sollen. (Handelsblatt)

ALIPAY - Peking will Alipay, die Superapp mit mehr als 1 Milliarde Nutzern, die der Ant Group von Jack Ma gehört, auflösen und eine separate App für das hochprofitable Kreditgeschäft des Unternehmens schaffen. Die chinesischen Aufsichtsbehörden haben Ant bereits angewiesen, das Backend seiner beiden Kreditgeschäfte - Huabei, das einer traditionellen Kreditkarte ähnelt, und Jiebei, das kleine unbesicherte Kredite vergibt - vom Rest seines Finanzangebots zu trennen und externe Anteilseigner hinzuzuziehen. Nun sollen die beiden Geschäftsbereiche auch in eine unabhängige App aufgespalten werden. Der Plan sehe auch vor, dass Ant die Nutzerdaten, die seinen Kreditentscheidungen zugrunde liegen, an ein neues Joint-Venture für Kreditwürdigkeitsprüfungen übergibt, das sich teilweise in Staatsbesitz befinden soll, wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. (Financial Times)

SONY - Der Chef von Sonys Robotiksparte hat einen Traum. "Ich möchte gern humanoide Roboter entwickeln", sagt Izumi Kawanishi, der als Executive Vice President verantwortlich für das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik ist, im Gespräch. Aber vorerst verfolgt er einen anderen Plan: Im Oktober will Sony in das Geschäft mit Drohnen einsteigen. (Handelsblatt)

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September 13, 2021 00:56 ET (04:56 GMT)