Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Bank will sich gegen eine Klage der spanischen Hotelgruppe Palladium wegen Verlusten bei riskanten Währungsderivaten zur Wehr setzen.

"Die Forderung von Palladium ist haltlos und wir werden uns entschieden dagegen verteidigen", erklärte das Finanzinstitut am Mittwoch auf Nachfrage. Palladium habe als Investor umfassende Erfahrung im Einsatz von Derivaten. Die Hotelkette hat das Finanzinstitut auf eine Summe von rund 500 Millionen Euro Schadenersatz im Zusammenhang mit dem Verkauf von Fremdwährungsderivaten verklagt.

Die Anwälte von Palladium argumentierten, das Unternehmen habe die Risiken der komplizierten Finanzgeschäfte nicht völlig verstanden und das sei der Deutschen Bank auch klar gewesen. Die Bank habe gewusst, dass das Management von Palladium keine oder keine bedeutenden Erfahrungen im Umgang mit komplexen finanziellen Derivate-Transaktionen gehabt habe, hieß es in dem Gerichtsdokument, das auf den 30. September datiert ist. Darin wurden hunderte solcher Transaktionen in den Jahren 2014 bis 2019 aufgeführt. Die "Financial Times" hatte zuerst über die Klage berichtet.

Das Geldhaus wies in seiner Stellungnahme dagegen darauf hin, dass Palladium die Derivate-Produkte mit der Deutschen Bank über mehrere Jahre ohne Beanstandung gehandelt und abgewickelt habe. Die Transaktionen seien mit vollen Wissen und der Genehmigung des Unternehmens erfolgt. Palladium habe sowohl die möglichen Vorteile als auch die damit verbundenen Risiken verstanden, erklärte die Bank. Sie erwarte zudem keine weiteren Schadenforderungen in einer Größenordnung wie von Palladium.

Die spanische Hotelgruppe lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Das in den 60er Jahren in Ibiza gegründete Unternehmen ist nach eigenen Angaben die siebtgrößte Hotelkette Spaniens. Palladium betreibt insgesamt 50 Hotels in sechs Ländern.

Zu Jahresbeginn war bekanntgeworden, dass die Deutsche Bank eine interne Untersuchung mit Blick auf Beziehungen zu einigen ihrer Kunden eingeleitet hat. Dabei war es um den Verkauf von komplexen Finanzprodukten im Bereich Investmentbanking gegangen. Zu Details hatte sich das Institut damals nicht geäußert.