Düsseldorf (Reuters) - In der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie sieht die IG Metall in Nordrhein-Westfalen die letzte Chance auf eine Einigung vor dem Ende der Friedenspflicht gekommen.

Konkretisierten die Arbeitgeber ihren bisherigen Vorschlag für eine Lösung des Tarifstreits nicht, "dann ist ein Konflikt nach Ende der Friedenspflicht unausweichlich", sagte der nordrhein-westfälische Verhandlungsleiter der Gewerkschaft, Knut Giesler: "Mit Wundertüten kann man keine Lösung finden." Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern sollen am Mittwoch in der vierten Runde fortgesetzt werden. Die Friedenspflicht endet im Februar.

Die Gewerkschaft IG Metall verlangt vier Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von einem Jahr. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat bisher eine Erhöhung in der größten Industriebranche mit 3,9 Millionen Beschäftigten in diesem Jahr unter Berufung auf die Corona-Pandemie ausgeschlossen. Stattdessen legten die Arbeitgeber Mitte Februar in Nordrhein-Westfalen ein Angebot vor, das für das erste Halbjahr 2022 eine bisher nicht bezifferte Einmalzahlung vorsieht und erst für das zweite Halbjahr eine prozentuale Lohnerhöhung vorschlägt. Die IG Metall hatte die Offerte abgewiesen.