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Neckarwestheim. Der Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) ist nach Abschluss der diesjährigen Revision seit dem späten gestrigen Abend (Freitag, 24. Juni 2022) wieder am Netz. In den vergangenen Wochen wurden in der Anlage Prüf- und Instandhaltungstätigkeiten durchgeführt und mehrere technische Projekte umgesetzt. Es handelte sich um die letzte Revision vor der endgültigen Abschaltung des Kraftwerks, die gemäß Atomgesetz spätestens am 31. Dezember 2022 erfolgen wird. Das Wiederanfahren der Anlage fand nach der erfolgreichen Erledigung aller Arbeiten und - wie üblich - nach Zustimmung des baden-württembergischen Umweltministeriums statt, das als staatliche Aufsichtsbehörde den sicheren Zustand des Kernkraftwerks überwacht.

Auch die letzte Revision vor der endgültigen Abschaltung Ende 2022 wurde für ein umfangreiches, sicherheitsgerichtetes Tätigkeitsprogramm genutzt

Das Revisionsprogramm umfasste rund 2.000 einzelne Tätigkeiten. Dazu gehörten neben den Routinearbeiten an diversen maschinen- und elektrotechnischen Systemen auch mehrere Instandhaltungsmaßnahmen an Großkomponenten und größeren Systemen. So gab es Prüfungen an Turbine, Generator und einem Hochdruck-Vorwärmer im Maschinenhaus sowie an mehreren Transformatoren. Das Wasserbecken unterhalb des Kühlturms sowie das daran angeschlossene Hauptkühlwassersystem wurden für Inspektionen vollständig entleert. Während der Revision wurden - anders als in den Vorjahren - keine neuen Brennelemente mehr in den Reaktordruckbehälter eingesetzt. Vielmehr wurde der Reaktor mit den vorhandenen Brennelementen so bestückt, dass eine Stromproduktion bis zum Ende der gesetzlich definierten Laufzeit möglich ist.

Heizrohre der Dampferzeuger waren und sind dicht - Wirksamkeit der vor Jahren eingeleiteten Maßnahmen hat sich erneut bestätigt

Alle rund 16.400 Heizrohre der vier Dampferzeuger wurden erneut umfassend untersucht. "Die Untersuchungsergebnisse der Dampferzeuger-Heizrohren zeigen erneut, dass unsere Maßnahmen, die wir im Jahr 2018 eingeleitet haben, weiterhin die gewünschte Wirkung erzielen. Dementsprechend haben das Umweltministerium und die von ihm beauftragten Gutachter die Integrität und Sicherheit der Dampferzeuger bestätigt und dem Wiederanfahren von GKN II zugestimmt", berichtet Christoph Heil, der als Geschäftsführer der EnBW Kernkraft GmbH für GKN II zuständig ist.

Die wesentlichen Fakten und Erkenntnisse zu den Dampferzeuger-Heizrohren:

  • Alle Dampferzeuger-Heizrohre sind dicht. Darüber bestand und besteht bereits im laufenden Betrieb Klarheit, weil die Heizrohre mit einer sensiblen Instrumentierung jederzeit überwacht werden.
  • Bereits im Jahr 2018 wurde die genaue Ursache für die damals festgestellten spezifischen Befunde an den Dampferzeugerheizrohren ermittelt.
  • Die von der EnBW im Jahr 2018 eingeleiteten Maßnahmen, um die an nur wenigen Rohrwänden festgestellten, spezifischen Schwächungen zu reduzieren, waren und sind erwiesenermaßen erfolgreich.
  • Die in der diesjährigen Revision festgestellte Anzahl solcher spezifischen Befunde liegt erneut im erwarteten niedrigen Bereich. So wurden an insgesamt 35 der rund 16.400 Rohre geringfügige Schwächungen der Wanddicke festgestellt. Die Ausprägung der Schwächungen befindet sich auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres. Die betroffenen Rohre wurden gemäß dem bewährten Instandhaltungskonzept vorsorglich stabilisiert und verschlossen.
  • Es steht damit außer Frage, dass die Anlage GKN II stets sicher betrieben wurde und auch jetzt, nach Abschluss der Revision, weiter sicher betrieben wird.
  • Die Ursachenbeschreibung für die festgestellten Befunde, die in 2018 eingeleiteten Gegenmaßnahmen, das umgesetzte Instandhaltungskonzept und die insgesamt geführten Nachweise wurden vom Umweltministerium und von den behördlich beauftragten unabhängigen Gutachtern erneut bestätigt. Diese Bestätigung umfasst auch die Feststellung, dass alle von der EnBW getroffenen Maßnahmen und erbrachten Nachweise im Einklang mit dem geltenden kerntechnischen Regelwerk stehen.
  • Fundierte Fachgutachten, die im Auftrag des Umweltministeriums erstellt wurden, bestätigen die Integrität der Dampferzeuger gemäß den Anforderungen des kerntechnischen Regelwerks.
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Die Revision stand insgesamt unter der Aufsicht des baden-württembergischen Umweltministeriums und wurde im Auftrag des Ministeriums von Gutachtern des TÜV Süd begleitet. Rund 450 zusätzliche Fachkräfte von Hersteller- und Spezialfirmen haben das Neckarwestheimer Team bei der Umsetzung des Revisionsprogramms unterstützt. Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie haben weitreichende vorsorgliche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der an der Revision beteiligten Personen beigetragen.

GKN II ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.400 Megawatt und wird von der EnBW Kernkraft GmbH betrieben. Die Anlage ging 1989 in Betrieb und hat im Jahr 2020 über elf Milliarden Kilowattstunden Strom produziert. Spätestens Ende 2022 endet der Leistungsbetrieb von GKN II. Danach soll zügig mit dem Rückbau der Anlage begonnen werden. Der Block I am Standort Neckarwestheim (GKN I) ist seit 2011 endgültig abgeschaltet und wird seit 2017 zurückgebaut.

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Hinweis für Redaktionen:
Für den Fall von Rückfragen stehen wir Ihnen gerne ab Montag, 27. Juni 2022, auf gewohntem Wege zur Verfügung.

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EnBW - Energie Baden-Württemberg AG published this content on 25 June 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 25 June 2022 05:35:07 UTC.