Zürich (Reuters) - Der Schweizer Arzneimittel-Auftragshersteller Lonza will nach einem Umsatz- und Gewinnsprung im Jahr 2022 die Dividende anheben und eigene Aktien zurückkaufen.

Für das laufende Jahr stellte der Konzern aus Basel am Mittwoch allerdings weniger Umsatzwachstum und operative Marge in Aussicht, weil nach dem Ende der Corona-Pandemie weniger Wirkstoff für Covid-Impfstoffe verkauft werden dürfte. Lonza erzeugt unter anderem die aktive Substanz für das Vakzin des US-Biotechnologiekonzerns Moderna. An der Börse kam das nicht gut an und die Lonza-Aktien verloren 0,4 Prozent.

Der Konzern rechnet 2023 unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen mit einem Anstieg der Verkaufserlöse um einen hohen einstelligen Prozentbetrag. Die um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinnmarge (Ebitda) dürfte zwischen 30 und 31 Prozent liegen. Im vergangenen Jahr wuchs der Umsatz auch dank hoher Covid-bedingter Verkäufe um 15,1 Prozent auf 6,22 Milliarden Franken. Das bereinigte Ebitda nahm um knapp ein Fünftel auf 2,0 Milliarden Franken zu, entsprechend einer Marge von 32,1 Prozent. "Die Prognose für 2023 liegt aufgrund der rückläufigen Umsätze mit den hochprofitablen Covid-19-mRNA-Impfstoffen unter dem Konsens und birgt eine gewisses Enttäuschungspotenzial", erklärte Vontobel-Analystin Sibylle Bischofberger.

Am 2024 angepeilten Ebitda-Margenziel von etwa 33 bis 35 Prozent hält Lonza fest. "Wir freuen uns, unsere mittelfristige Prognose für 2024 bestätigen zu können, die durch die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten und robuste Fundamentaldaten der Branche gestützt wird", sagte Konzernchef Pierre-Alain Ruffieux. Lonza werde weiter in Wachstum investieren und im laufenden Jahr erneut 30 Prozent des Umsatzes in den Ausbau der Kapazitäten stecken. Die geplante Rückführung von überschüssigem Kapital an die Aktionäre werde die Fähigkeit zu organischem Wachstum und ergänzenden Zukäufen nicht beeinträchtigen.

Lonza will eigene Aktien für bis zu zwei Milliarden Franken zurückkaufen. An die Aktionäre soll zudem eine um 0,50 Franken höhere Dividende von 3,50 Franken je Aktie ausgezahlt werden.

(Bericht von Paul Arnold#; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)