Luxusmodehersteller Hermes wächst stärker als erwartet - Aktie steigt kräftig
Am 29. Juli 2022 um 09:48 Uhr
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PARIS (awp international) - Der französische Luxusmodehersteller Hermes hat im zweiten Quartal trotz eines vergleichsweise schwachen Wachstums in der Lederwarensparte mehr umgesetzt als erwartet. Der Erlös sei um 26 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro geklettert, teilte der Konzern am Freitag in Paris mit. Bereinigt um die positiven Umrechnungseffekte des schwachen Euro habe das Umsatzplus knapp 20 Prozent betragen. Damit wurden die Erwartungen der Experten übertroffen. Beim währungsbereinigten Wachstum war ausgerechnet das Geschäft mit Lederwaren, der grösste Bereich des Unternehmens, mit einem Plus von achteinhalb Prozent das schwächste Segment.
Die Wachstumsraten waren im zweiten Quartal konzernweit nicht mehr so hoch wie noch zum Jahresauftakt. Allerdings war der Umsatz im ersten Quartal vor allem wegen des coronabedingten besonders schwachen Start ins Jahr 2021 besonders stark gestiegen. Im ersten Halbjahr 2022 zog der Umsatz währungsbereinigt um 23 Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro an. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn legte um rund ein Drittel auf 2,3 Milliarden Euro zu. Auch hier schnitt das Unternehmen besser ab als erwartet. Die im EuroStoxx 50 notierte Aktie legte im frühen Handel kräftig zu.
Händler lobten vor allem die hohe Marge, die auf einen Rekordwert gestiegen ist. Luca Solca, Experte bei Sanford C. Bernstein, lobte die Zahlen als ein Feuerwerk an guten Ergebnissen. Hermes sei bestens für eine mögliche Rezession gerüstet. Aktien der beiden Luxusgüterhersteller LVMH und Hermes gehören seit einiger Zeit zu den grössten Gewinnern am Aktienmarkt. So verdoppelte sich der Börsenwert von Hermes seit Ende 2019 auf zuletzt 140 Milliarden Euro. Hauptprofiteur ist die Gründerfamilie, die zwei Drittel der Anteile hält./zb/ngu/mis
LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton SE ist der weltweit führende Anbieter von Luxusprodukten. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Mode und Lederwaren (48,9%): Marken wie Louis Vuitton, Kenzo, Celine, Fendi, Marc Jacobs, Givenchy, etc; - Uhren und Juwelen (12,8%): Bulgari, TAG Heuer, Zenith, Hublot, Chaumet, Fred Brands, Tiffany, usw.; - Parfüms und Kosmetikprodukte (9,6%): Parfüms (Marken Christian Dior, Guerlain, Loewe, Kenzo, etc.), Make-up-Produkte (Make Up For Ever, Guerlain, Acqua di Parma, etc.), etc; - Weine und Spirituosen (7,7%): Champagner (Marken Moët & Chandon, Mercier, Veuve Clicquot Ponsardin, Dom Pérignon usw.; weltweit die Nr. 1), Weine (Cape Mentelle, Château D'Yquem usw.), Cognacs (hauptsächlich Hennessy; weltweit die Nr. 1), Whisky (hauptsächlich Glenmorangie) usw.; Die restlichen Umsätze (21%) stammen aus dem selektiven Vertrieb über die Ketten Sephora, DFS, Miami Cruiseline und die Kaufhäuser Le Bon Marché und La Samaritaine. Ende 2023 werden die Produkte über ein Netz von 6.097 Verkaufsstellen auf der ganzen Welt vertrieben. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (7,9%), Europa (16,4%), Japan (7,3%), Asien (30,8%), Vereinigte Staaten (25,3%) und Sonstige (12,3%).