(HINWEIS: Aus technischen Gründen muss die Tabelle leider entfallen)

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen sind am Freitag steil nach oben gelaufen, nachdem es bereits am Vortag zu Aufschlägen gekommen war. Hintergrund war die Spekulation, dasss die US-Notenbank die Zinsen weniger rigoros anheben könnte als zuletzt befürchtet.

Der Dow-Jones-Index stieg um 2,6 Prozent auf 31.501 Punkte. Der S&P-500 gewann 3,1 Prozent und der Nasdaq-Composite 3,3 Prozent. Dabei wurden 2.668 (Donnerstag: 1.9170) Kursgewinner und 563 (1.320) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 123 (101) Titel. Die Handelswoche war indessen von einem sehr volatilen Umfeld an der Wall Street geprägt, das weiter anhalten dürfte.

Bereits am Votag hatten schwache Konjunkturdaten die Fantasie bei den Anlegern befördert, dass die Geldpolitik der Fed möglicherweise weniger straff ausfällt als bislang erwartet. Dies wirkte noch nach und dämpfte etwas die Angst vor einem Abgleiten der Wirtschaft in eine Rezession angesichts der hohen Inflation und der rapiden Zinswende der US-Notenbank. Zudem wurden in der zweiten Lesung des Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan die Inflationserwartungen nach unten revidiert.

US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am Donnerstag indes in einer Anhörung vor dem Finanzdienstleistungsausschuss erneut wiederholt, dass die Inflationsbekämpfung im Fokus stehe und ein rasches Anheben der Leitzinssätze mit der Gefahr einer Rezession verbunden sei.


   Ölpreise steigen an - Renditen auch 

Die Ölpreise legten im Gleichklang mit den Aktienkursen zu. Der Preis für das Barrel der Sorte WTI steig um 3,1 Prozent, Brent notierte 2,8 Prozent höher. Zuletzt hatten Sorgen vor einem wirtschaftlichen Abschwung die Preise etwas nach unten gezogen.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar angesichts der gestiegenen Risikobereitschaft leichter. Der Dollarindex gab 0,3 Prozent nach. Die Unicredit erwartet, dass der Greenback für den Rest des Jahres 2022 fest bleiben dürfte, weil die US-Notenbank die Zinsen weiterhin aggressiv anhebe. Im nächsten Jahr dürfte es dann aber leicht nach unten gehen für die US-Devise, so die Analysten.

Am Anleihemarkt stiegen die Renditen leicht, nachdem sie zuletzt aufgrund von Rezessionsängsten deutlich zurückgekommen waren. Die Rendite 10-jähriger Papiere notierte 2,4 Basispunkte höher bei 3,11 Prozent.


   Zendesk mit Kurssprung 

Die Aktie des Software-Anbieters Zendesk machte einen Kurssprung um 27,7 Prozent nach oben. Wie mit den Vorgängen vertraute Personen berichten, steht das Unternehmen vor einer milliardenschweren Übernahme durch eine Gruppe von Finanzinvestoren um Hellman & Friedman und Permira.

Der US-Pharmakonzern Merck & Co (+1,3%) treibt nach Angaben von Informanten eine mögliche Übernahme des US-Biotech-Unternehmens Seagen Inc (+1,1%) voran. Sollte der Deal zustande kommen, wäre dies eine der größten Übernahmen des Jahres. Zudem hat die Europäische Kommission dem Blockbuster-Krebsmedikament Keytruda eine erweiterte Zulassung erteilt.

Der US-Logistikkonzern Fedex (+6,1%) hat im vierten Geschäftsquartal trotz rückläufiger Paketsendungen und höherer Gehaltszahlungen mehr umgesetzt und verdient. Vor allem höhere Frachtraten und Treibstoffzuschläge sorgten für das Gewinnplus.

Netflix rückten 5 Prozent vor. Der Streamingdienst entlässt weltweit 300 Mitarbeiter, rund 3 Prozent der Belegschaft, um die Kosten angesichts rückläufiger Abonnenten zu senken. Der Schritt folgt auf eine frühere Entlassungsrunde im Mai, von der 150 Mitarbeiter betroffen waren.

Der Waffenhersteller Smith & Wesson (+14,5%) berichtete über einen 44-prozentigen Umsatzrückgang im vierten Geschäftsquartal vor dem Hintergrund einer weiter eher abnehmenden Nachfrage. Der Gewinn sank zwar, fiel aber auf bereinigter Basis ebenso höher als von Analysten erwartet aus wie der Umsatz.

Die US-Pilotengewerkschaft Air Line Pilots Association hat mit United Airlines (UAL) eine vorläufige Vereinbarung erzielt, die eine Erhöhung der Pilotengehälter um mehr als 14 Prozent innerhalb von 18 Monaten vorsieht. UAL steigerten sich um 7,5 Prozent.

Die Aktie des der Elektroautoherstellers Polestar wurde erstmals an der Nasdaq gehandelt, ein Joint Venture von Volvo und Geely. Die per Spac an die Börse gekommene Aktie verteuerte sich gegeüber dem Spac-Kurs von Donnerstag um 27 Prozent.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz

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June 24, 2022 16:29 ET (20:29 GMT)