Biel (awp) - Der Präzisionsmaschinenhersteller Mikron hat 2020 durch die Corona- und Automarktkrise einen hohen Verlust eingefahren. Die Zeichen stehen jedoch auf Erholung. Die Nachfrage hat sich im Schlussquartal und zu Jahresbeginn verbessert und im Gesamtjahr wird ein leichter Umsatzanstieg und eine Rückkehr in die Gewinnzone erwartet.

Das operative Ergebnis (EBIT) ohne Restrukturierung wies einen Verlust von 4,7 Millionen Franken aus, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 14,1 Millionen erzielt worden war, wie Mikron am Mittwoch mitteilte. Inklusive Sonderkosten für die Restrukturierung belief sich der Verlust gar auf 20,8 Millionen Franken.

Auf Dividende wird verzichtet

Das Reinergebnis lag mit 22,1 Millionen Franken im Minus nach einem Gewinn von 8,8 Millionen im Vorjahr. Auf eine Dividende verzichtet das Unternehmen deshalb, nachdem im Vorjahr noch 6 Rappen pro Aktie ausgeschüttet wurden.

Bereits im Januar hatte Mikron die Umsatzzahlen veröffentlicht und einen Verlust angekündigt. Der Umsatz der Gruppe war um gut 21 Prozent auf 257,8 Millionen Franken zurückgegangen. Die Auftragslage hatte sich gegen Jahresende erholt und der Auftragsbestand per Ende Jahr lag sogar mit 161,6 Millionen um 2,7 Prozent über dem Vorjahr.

Bei den beiden Divisionen gab es unterschiedliche Auswirkungen in der Krise. Mikron Automation habe sich grösstenteils erfolgreich gehalten. Das Segment sei insbesondere im Pharma und Medtech-Sektor aktiv.

Im Bereich Machining Solutions, der Bereits vor der Pandemie unter der Schwäche der Automobilindustrie litt, sei es zu einem fast kompletten Stillstand gekommen. Hier habe die Reorganisation und die Verlagerung der Produktion an einen Standort Wirkung gezeigt. Der Service und Werkzeugbereich habe unter den Reisebeschränkungen gelitten.

Ausblick verhalten optimistisch

Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021 fällt verhalten optimistisch aus. Die Nachfrage nach Mikron-Maschinen habe sich verbessert und im Gesamtjahr wird ein leichte Umsatzanstieg und eine Rückkehr in die Gewinnzone erwartet. Automation sei mit einem soliden Auftragsbestand ins Jahr 2021 gestartet.

Bei Mikron Machining Solutions habe sich die Nachfrage deutlich belebt, es wird mittelfristig jedoch kein signifikanter Anstieg aus dem angestammten Kundensegment Automobil erwartet. Auch insgesamt sei die Unsicherheit mit Blick auf die Pandemie weiter hoch und das Marktumfeld bleibe volatil.

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