2020 stieg das Volumen der Bezahltransaktionen um fast die Hälfte auf 56 Milliarden Dollar, wie Klarna am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz knackte erstmals die Milliardengrenze - er legte um rund 40 Prozent auf 1,09 Milliarden Dollar zu. "Im letzten Jahr hat sich die Art des Einkaufens und Bezahlens verändert und ich kann mir nicht vorstellen, dass wir wieder auf das Niveau von vor der Pandemie zurückkehren", sagte Firmenchef Sebastian Siemiatkoski.

Klarna - in Deutschland bekannt für den Überweisungsdienst "Sofort" - will im laufenden Jahr weiter stark expandieren. In vier neuen Ländern sei der Markteintritt geplant. Bislang ist Klarna in 17 Ländern aktiv und gewinnt vor allem in den USA an Bedeutung. Die Expansion kostet jedoch viel Geld - 2020 stieg der Verlust auf 167 von 108 Millionen Dollar.

Größter Markt von Klarna ist Deutschland. In den USA gewann das 2005 gegründete Unternehmen im vierten Quartal jeden Monat eine Million neue Kunden hinzu und zählt inzwischen 15 Millionen Nutzer. Weltweit benutzen 87 Millionen Menschen die Klarna-Bezahldienste.

Nächster großer Schritt für Klarna könnte ein Börsengang sein. Firmenchef Siemiatkowski sagte zu Reuters, er denke an ein Direktlisting an der Börse nach dem Vorbild des Musik-Streaming-Dienstes Spotify. "Ich halte das für ein sehr interessantes Konzept. Ich weiß, dass Spotify das erfolgreich durchgezogen hat." Bei einem Direktlisting bringt eine Firma Aktien an die Börse, ohne im Vorfeld öffentlich Papiere zu verkaufen. Damit wird der komplexe und teure Bookbuilding-Prozess umgangen, Investoren können aber trotzdem Anteile verkaufen oder kaufen.