ESSEN (dpa-AFX) - Die Übernahme eines US-Solar-Spezialisten macht das arabische Emirat Katar zum mit Abstand größten Aktionär von RWE. Die Essener teilten am Wochenende die Übernahme von Con Edison Clean Energy Businesses mit, einem "im US-Markt führender Betreiber und Entwickler von Solaranlagen und Speichern". Bewertet wird der Konzern bei der Transaktion mit 6,8 Milliarden US-Dollar.

Die RWE-Aktien verloren am Montagvormittag zum Handelsauftakt in die neue Woche in einem schwachen Markt rund 0,8 Prozent auf 37,48 Euro. Analysten reagierten positiv: Laut dem Experten Ahmed Farman von Jefferies Research ist die Bewertung des Deals vernünftig. Er sprach von einem strategisch positiven Zug, mit dem RWE in den USA eine führende Rolle im Bereich der Erneuerbaren Energien einnehme. John Musk von der kanadischen Bank RBC verwies darauf, dass RWE nun in den USA eine Projektpipeline von mehr als 24 Gigawatt Leistung habe und sein Ziel konzernweit auf 55 Gigawatt bis 2030 angehoben habe.

Für die Übernahme will RWE zunächst einen Brückenkredit verwenden. Dieser soll zum Teil durch die Emission einer Pflichtwandelschuldverschreibung mit einem Gesamtnennbetrag von knapp 2,5 Milliarden Euro und einer Laufzeit von bis zu einem Jahr refinanziert werden. Zeichner des Papiers wird Qatar Holding, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Qatar Investment Authority, sein. Die Schuldverschreibung wird in neue Inhaberstückaktien der RWE Aktiengesellschaft gewandelt, die voraussichtlich knapp zehn Prozent des aktuellen Grundkapitals entsprechen./he/men/ngu