FRANKFURT (Dow Jones)--Telefonica-Chef Markus Haas bietet der Politik eine lückenlose Abdeckung mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G in Deutschland an. "Wir wären bereit, 5G an der Milchkanne anzubieten, also wirklich flächendeckend jede Station mit 5G aufzurüsten und überall verfügbar zu haben. Das ist unser Angebot", sagte Haas im Gespräch mit Welt am Sonntag (WamS). Voraussetzung sei es aber, dass das Nutzungsrecht der Frequenzen verlängert und nicht für hohe Summen versteigert würde.

Die Telekom-Konzerne klagen immer wieder über hohe Preise für die Ersteigerung von Frequenzen. In der Folge stünden die Gelder dann nicht mehr für den Netzausbau zur Verfügung.

Bei dem Netzausbau, zu dem sich Telefonica Deutschland bei der jüngsten Frequenzversteigerung im Jahr 2019 verpflichtet hat, sei das Unternehmen auf Kurs, so Haas. Er muss am Montag im Beirat der Bundesnetzagentur darlegen, inwieweit er den Ausbauverpflichtungen bis Jahresende nachkommen kann. Berichten, nach denen der Konzern dabei in Verzug geraten ist, widerspricht er gegenüber WamS. "Wir schaffen die Ziele", sagte er. Die Daten dafür habe Telefonica in der vergangenen Woche bei der Netzagentur eingereicht.

"Wir sind bei den Geschwindigkeiten von 100 Megabit pro Sekunde in den Bundesländern auf der Zielgeraden. Die 5G-Ausbauauflage im letzten verbliebenen Bundesland haben wir vergangene Woche erfüllt."

Bis Ende 2024 wolle er eine vollständige Flächenabdeckung in Deutschland haben. Da helfe auch der gemeinsame Ausbau mit Wettbewerbern. In den großen weißen Flecken gewähren sich die Netzbetreiber untereinander Zugang zu den Mobilfunkmasten.

Zugleich fordert Haas mehr Frequenzen für den Mobilfunk, insbesondere wenn nun mit 1&1 ein neuer und damit vierter Netzbetreiber in Deutschland hinzukommt. Die Mobilfunker bräuchten eigentlich schon heute mehr Frequenzen.

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November 25, 2022 19:00 ET (00:00 GMT)