FRANKFURT (Dow Jones)--Für die europäischen Aktienmärkten zeichnet sich für den Halbjahresultimo eine schwächere Eröffnung ab. Der XDAX verliert 1,2 Prozent auf 12.854 Punkte, derEuro-Stoxx-50 wird mit 3.460 Punkten indiziert, verglichen mit 3.514 am Vortag.

Seit Jahresbeginn liegt der DAX rund 19 Prozent im Minus. Zu den größten Verlierern gehören Zalando (-65%), Hellofresh (-53%) und Sartorius (-43%), Gewinner sind Bayer (+22 %) und Deutsche Telekom (+16 %). Der TecDAX hat seit Jahresstart bereits 24 Prozent eingebüßt und ist damit bereits im sogenannten Bärenmarktmodus. Aber auch die Anleger am Anleihemarkt liegen mit ihren Investments unter Wasser, weil mit den steigenden Marktzinsen die Anleihekurse deutlich unter Druck geraten sind. Im Zehnjahresbereich ging es beispielsweise um rund 14 Prozent nach unten

Und ein Ende der Abwärtsbewegung am Aktienmarkt ist noch nicht abzusehen, denn es deutet nichts auf ein schnelles Ende der Zins- und Rezessionsängste und der von ihnen ausgelösten Risikoscheu hin.

Die Vorlagen für den heutigen Donnerstag sind trotz etwas besserer Konjunkturdaten aus China wenig inspirierend. Der Dollar neigt zur Stärke und die Renditen ziehen wieder etwas an.


   Window-Dressing könnte Abwärtsdruck dämpfen 

Auf der anderen Seite könnte der Halbjahresultimo mit dem Bilanzstichtag der Fonds die Kurse stützen. Börsianer sprechen von sogenanntem Window Dressing, wenn Profis versuchen, zu diesem Termin ihre Portfolios noch aufzuhübschen, beispielsweise indem sie gut gelaufene Aktien noch aufnehmen. "Es wäre nicht das erste Mal, dass sich der DAX zum Halbjahresultimo noch einmal stabilisiert", meint ein Marktteilnehmer. Neu gestellt würden die Weichen dann am Freitag und zu Beginn der kommenden Woche. "Dann könnte es noch einmal zu einem 'Sell-Off' kommen", so der Marktteilnehmer.

Im Steigen befinden sich seit langem die Preise für Gas. An der niederländischen TTF schloss der Preis am Mittwoch bei 141 Euro je Megawattstunde, nachdem er Anfang des Monat noch bei 90 Euro lag.


   Uniper nach Gewinnwarnung stark unter Druck 

Der Energieversorger Uniper kann seine Prognose für das laufende Gesamtjahr wegen der niedrigen Gasliefermengen und des Ausweichens auf Ersatzbeschaffungen wegen der hohen Kosten nicht halten. Die im MDAX notierte Tochtergesellschaft des finnischen Fortum-Konzerns zog den Ausblick deswegen zurück und lotet in Gesprächen mit der Bundesregierung Stabilisierungsmaßnahmen zur Sicherung der Liquidität aus. Als mögliche Stabilisierungsmaßnahmen sollen Garantie- und Sicherheitsleistungen, eine Erhöhung der aktuellen, noch nicht gezogenen KfW-Kreditfazilität bis hin zu Beteiligungen in Form von Eigenkapital in Frage kommen.

"Das überrascht nicht wirklich", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Gewinnwarnung. Der Kurs war bereits im Vorfeld in die Nähe des Jahrestiefs von Anfang März gerutscht. Im Spezialistenhandel steht die Aktie stark unter Druck und verliert rund 11 Prozent.

Mit festen Kursen rechnen Marktteilnehmer bei Biontech. Die US-Regierung hat 105 Millionen Dosen der Impfstoffe gegen Corona bestellt. Daneben gibt es eine Kaufoption über weitere 195 Millionen Einheiten. Allein das Volumen für die fest bestellte Tranche liegt bei 3,2 Milliarden Dollar. Der Kurs liegt knapp 3Prozent höher.


DEVISEN          zuletzt       +/- %   0:00 Uhr  Mi, 17:13 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0451       +0,1%     1,0442         1,0476   -8,1% 
EUR/JPY           142,55       -0,0%     142,60         143,16   +8,9% 
EUR/CHF           0,9971       +0,0%     1,0473         0,9992   -3,9% 
EUR/GBP           0,8612       -0,0%     0,8614         0,8639   +2,5% 
USD/JPY           136,39       -0,1%     136,56         136,65  +18,5% 
GBP/USD           1,2135       +0,1%     1,2122         1,2125  -10,3% 
USD/CNH           6,6999       -0,1%     6,7059         6,7016   +5,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        19.983,12       -1,4%  20.273,58      20.033,49  -56,8% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt   VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         110,05      109,78      +0,2%           0,27  +52,5% 
Brent/ICE         115,78      116,26      -0,4%          -0,48  +53,5% 
 
METALLE          zuletzt      Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.816,33    1.817,70      -0,1%          -1,38   -0,7% 
Silber (Spot)      20,73       20,73         0%              0  -11,1% 
Platin (Spot)     918,75      920,28      -0,2%          -1,53   -5,3% 
Kupfer-Future       3,76        3,78      -0,6%          -0,02  -15,4% 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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June 30, 2022 02:25 ET (06:25 GMT)