NEW YORK (awp international) - Gut gelaunt haben die Anleger am New Yorker Aktienmarkt vor dem Wochende die Kurse weiter nach oben getrieben. An der Wall Street kletterten der Leitindex Dow Jones Industrial und der marktbreite S&P 500 am Freitag erneut in Rekordhöhen. An der Technologiebörse Nasdaq drehten die Kurse im Verlauf ins Plus, nachdem dort Inflationssorgen anfangs für einen Dämpfer gesorgt hatten.

Gut zwei Stunden vor dem Börsenschluss rückte der Nasdaq 100 um 0,23 Prozent auf 13 790,27 Punkte vor. Von seinem Rekordhoch ist er nun weniger als 100 Punkte entfernt, die Aufholjagd geht weiter. Der Dow gewann zuletzt 0,39 Prozent auf 33 634,81 Punkte, womit sich auf Wochensicht ein Plus von rund 1,5 Prozent abzeichnet. Im S&P 500 ging es um 0,32 Prozent auf 4110,37 Punkte hoch. Wirtschaftsoptimismus und billiges Geld der Notenbank treiben insbesondere die Standardwerte immer weiter an.

Charttechnik-Experte Franz-Georg Wenner von Index Radar nannte als positive Faktoren zudem die freundliche Saisonalität und eine intakte Markttechnik. Anleger, die investiert seien, blieben im Markt und setzten auf weiter steigende Kurse. Es gebe aber auch zahlreiche Akteure, die auf kleinere Rücksetzer hofften und bei fallenden Kursen ihre Aktienquote aufstockten. Dieses Zusammenspiel führe dazu, dass es nicht zu grösseren Verlusten komme und der Markt stabil aufwärts laufe.

In den USA stiegen die Erzeugerpreise im März stärker als erwartet und auch in China hatte sich der Anstieg im März fortgesetzt. Steigen mit einer zunehmenden Inflation auch die Renditen an den Kapitalmärkten, dann können sich Kredite für Unternehmen verteuern. Das wiederum trifft Technologiekonzerne stärker, die auf Investitionen in IT und Software angewiesen sind. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen tendierte am Freitag anfangs in Richtung 1,7 Prozent, zuletzt betrug sie nur noch 1,66 Prozent. Dies halt den Techwerten.

Die Aktien des Industriekonzerns Honeywell stiegen unter den Favoriten im Dow um 2,4 Prozent, angetrieben von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank. Auf dem letzten Platz lagen Johnson & Johnson mit minus 1,7 Prozent. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) prüft Fälle von Thrombosen nach einer Coronaimpfung mit dem Vakzin des Herstellers.

Für die Anteile von Levi Strauss ging es nach Quartalszahlen und Anhebung des Ausblicks um 3,4 Prozent nach oben. Der Jeans-Produzent habe besser als erwartet abgeschnitten, schrieb Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Zwar seien die Umsätze zu Jahresanfang deutlich gesunken, aber dies sollte angesichts geschlossener Läden in Europa nicht all zu sehr überraschen. Profitiert habe der Konzern vom Online-Geschäft./ajx/he