Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Französische Nationalversammlung stimmt gegen Corona-"Gesundheitspass" 

Die französische Nationalversammlung hat überraschend gegen den von der Regierung geplanten Corona-"Gesundheitspass" gestimmt. Der entsprechende Abschnitt des Gesetzentwurfs für einen schrittweisen Ausstieg aus dem Gesundheitsnotstand wurde am Dienstagabend mit 108 zu 103 Stimmen abgelehnt. Der Pass war ein wichtiger Bestandteil des Lockerungsplans von Präsident Emmanuel Macron. Darin sollten nach Vorstellung der französischen Regierung neben Negativ-Tests auch Impfungen oder eine überstandene Covid-19-Erkrankung verzeichnet werden. Der Pass sollte Reisen außerhalb Frankreichs und den Besuch von Sportveranstaltungen und anderen Veranstaltungen mit großen Menschenmengen ermöglichen.


Slowakei setzt Erstimpfungen mit Astrazeneca aus 

Nach einem möglicherweise im Zusammenhang mit einer Astrazeneca-Impfung stehenden Todesfall hat die Slowakei die Erstimpfungen mit dem Vakzin ausgesetzt. Der Impfstoff werde vorerst nicht mehr verwendet, allerdings bekämen bereits mit dem Vakzin Geimpfte noch ihre zweite Impfung mit Astrazeneca, erklärte das Gesundheitsministerium am Dienstag. Demnach wird der Fall eines Patienten überprüft, der nach Erhalt des Impfstoffs an einem Blutgerinnsel starb.


Teile Brasiliens setzen Astrazeneca-Impfungen für Schwangere nach Todesfall aus 

Nach einem Todesfall sind die Corona-Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin für Schwangere in weiten Teilen Brasiliens ausgesetzt worden. Mehr als die Häfte der Bundesstaaten folgte am Dienstag einer entsprechenden Empfehlung der Zulassungsbehörde Anvisa. Wie die Zeitung "Folha De S. Paulo" berichtete, untersucht das Gesundheitsministerium den Tod einer schwangeren Frau in Rio de Janeiro, die zuvor den Impfstoff von Astrazeneca erhalten hatte.


Belgien öffnet Bars und Restaurants am 9. Juni 

In Belgien können Bars und Restaurants ab dem 9. Juni auch ihre Innenbereiche wieder für Kunden öffnen. Die Impfkampagne gegen das Coronavirus schreite schnell voran, sagte Ministerpräsident Alexander De Croo. Bis Juni werde der Großteil der Corona-Risikogruppen immunisiert sein. Auch Theater und Kinos sollen deshalb dann wieder für maximal 200 Menschen ihre Türen öffnen dürfen. Veranstaltungen und Sportwettkämpfe im Freien sollen wieder für bis zu 400 Teilnehmern zulässig sein, sofern Masken getragen und Sicherheitsabstände eingehalten werden. Damit ist der Weg frei für Übertragungen auf Großleinwänden der Spiele der Fußball-Europameisterschaft vom 11. Juni bis zum 11. Juli.


Balearen-Ministerpräsidentin verspricht "sicheren" Mallorca-Urlaub 

Die Ministerpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, verspricht deutschen Urlaubern für den Sommer maximalen Schutz vor Corona-Ansteckungen und wirbt offensiv um ihr Kommen. In einem Interview mit Bild sagte Armengol: "Der Mallorca-Urlaub ist absolut sicher." Die derzeitige 7-Tage Inzidenz von unter 25 pro 100.000 Einwohner sei das Ergebnis monatelanger Anstrengungen. Hinzu komme ein "stabiles" Gesundheitssystem auf allen vier Inseln der Balearen, sowie eine neue, kostenlose Covid-19-Versicherung. Sie greife ab dem ersten Tag der Registrierung in einem Beherbergungsbetrieb "für Touristen, die sich doch wegen Corona in ein Überbrückungshotel oder in ärztliche Behandlung begeben müssen. Dann werden die Kosten für den verlängerten Aufenthalt und die Rückreise erstattet", sagte Armengol zu Bild.


Griechenland beschleunigt Impfprogramm für Inselbewohner 

Vor dem Beginn der Urlaubssaison beschleunigt Griechenland sein Corona-Impfprogramm für Inselbewohner. Bis Ende Juni sollten sämtliche dauerhaften Bewohner der griechischen Inseln geimpft sein, sagte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Dienstag in einer Videokonferenz mit Regionalgouverneuren. Bislang konnten sich bereits die Bewohner von 32 kleineren Inseln impfen lassen, 36 größere Inseln sollen innerhalb der nächsten drei Wochen folgen, die 19 größten Inseln kommen zum Schluss.


Studie: Covid-19-Patienten weisen nach acht Monaten immer noch Antikörper auf 

Covid-19-Patienten haben auch mindestens acht Monate nach ihrer Infektion noch Antikörper gegen das Coronavirus im Blut. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag in der Fachzeitschrift "Nature Communications" veröffentlichte Studie der Mailänder Forschungsklinik San Raffaele und des obersten italienischen Gesundheitsinstitut ISS. Demnach waren unabhängig von der Schwere der Erkrankung, dem Alter der Patienten oder Vorerkrankungen Antikörper im Blut nachweisbar.


Rheinland-Pfalz erlaubt Öffnung von Einzelhandel ab Mittwoch ohne Testpflicht 

Rheinland-Pfalz erlaubt ab Mittwoch die Öffnung des Einzelhandels ohne Testpflicht. Voraussetzung dafür ist, dass die Inzidenz im betreffenden Kreis über fünf Tage unter 100 liegt, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Mainz ankündigte. "Es gelten die gleichen Bedingungen wie aktuell in Lebensmittelgeschäften", sagte sie. Dabei dürfe ein Kunde pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche eingelassen werden.


Städtetag fordert Aufhebung der Impfpriorisierung 

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, hat sich für eine Aufhebung der Impfpriorisierung ausgesprochen. "In Kürze wird ein Großteil der besonders vulnerablen Menschen und der gefährdeten Berufsgruppen geimpft sein. Damit sich das Impftempo weiter beschleunigt und nicht ins Stocken kommt, sollte die Impfpriorisierung dann aufgehoben werden", sagte Dedy der Rheinischen Post. "Wenn sich jede Bürgerin und jeder Bürger um ein Impfangebot selbst kümmern kann, wird das Impfen schneller vorangehen." Nach dem Bekanntwerden Tausender Fälle von Impfvordränglern in Impfzentren äußerte Dedy Kritik, sah jedoch kein flächendeckendes Problem in den Städten. "Für Vordrängler beim Impfen haben die Städte kein Verständnis", sagte er.


EU-Kommission will Astrazeneca gerichtlich zu Impfstofflieferungen zwingen 

Die EU-Kommission will die Belieferung der Mitgliedstaaten mit Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca gerichtlich erzwingen. "Wir wollen, dass das Gericht das Unternehmen anweist, (im zweiten Quartal) 90 Millionen zusätzliche Dosen zu liefern", sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Dienstag. Dann hätte der Hersteller mit insgesamt 120 Millionen Dosen in der ersten Jahreshälfte so viel geliefert, wie er ursprünglich für die ersten drei Monate vertraglich zugesichert hatte.


Rund ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland ist geimpft 

In Deutschland ist rund ein Drittel der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft. Dieser Anteil wird am Dienstag wahrscheinlich erreicht, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Deutschlandfunk ankündigte. Bei den Menschen über 60 seien es bereits zwei Drittel. Damit blieben noch etwa fünf bis sechs Millionen Menschen in dieser Altersgruppe, die in den kommenden Wochen geimpft werden könnten. Am Montag hatte der Anteil aller Erstgeimpften bereits bei 32,8 Prozent gelegen. Die Bevölkerungsgruppen, für die eine Priorität gilt, könnten bis Ende Mai oder Anfang Juni geimpft sein. Spahn bekräftigte die Absicht, die Priorisierung für die Impfstoffe im Juni aufzuheben. "Wir können aber nicht alle an den ersten drei Tage impfen, es wird schon auch bis in den Juli hineingehen", sagte der Gesundheitsminister.


Studie: Deutlich mehr Corona-Schnelltests am Arbeitsplatz 

Nach einem schleppenden Start hat sich das Angebot an betrieblichen Corona-Schnelltests laut einer neuen Studie in den letzten Wochen stark verbessert: In der zweiten Aprilhälfte hatten 73 Prozent der Präsenz-Beschäftigten mindestens einmal wöchentlich Zugang zu einem Schnelltest am Arbeitsplatz. Weitere 6 Prozent konnten in geringerer Frequenz Schnelltests machen und 8 Prozent hatten bereits eine entsprechende Ankündigung ihres Arbeitgebers erhalten. Insgesamt berichteten damit 87 Prozent der Befragten von konkreten Schritten ihres Arbeitgebers, nach 46 Prozent in der zweiten Märzhälfte, so die Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. "Ein wesentlicher Faktor" sei die Einführung der generellen Angebotspflicht Ende April gewesen.

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May 12, 2021 00:09 ET (04:09 GMT)