PARIS/LONDON (awp international) - Nach der Rally des EuroStoxx 50 auf den höchsten Stand seit mehr als 13 Jahren am Vortag ist dem Eurozone-Leitindex zur Wochenmitte die Puste ausgegangen. Auch robuste Konjunkturdaten aus der Eurozone konnten den EuroStoxx 50 am Mittwoch nicht antreiben. Am Vormittag lag das Kursbarometer mit 0,2 Prozent im Minus bei 3964 Punkten.

Die Stimmung unter Einkäufern im Dienstleistungssektor hatte sich im März in Deutschland, Frankreich und Spanien stärker aufgehellt als erwartet. Das konnte den EuroStoxx 50 nach einem Anstieg von 14 Prozent seit Anfang Februar aber nicht mehr weiter anschieben. In Italien blieb der Einkaufsmanagerindex derweil etwas hinter der Markterwartung zurück.

Die Börsen in Paris und London meldeten dagegen nochmals Gewinne. Der französische Leitindex Cac 40 rückte um 0,2 Prozent auf 6142 Zähler moderat vor. Für den Londoner FTSE 100 ging es mit 0,8 Prozent auf 6879 Punkte stärker aufwärts.

Im Technologiesektor nahmen Anleger Gewinne mit, er lag mit minus einem Prozent am Ende des Sektortableaus. In den vergangenen fünf Monaten war der Tech-Sektor um 37 Prozent gestiegen. Gesucht waren dagegen Immobilienwerte mit einem Sektorplus von 0,8 Prozent zur Wochenmitte.

In Paris zogen Aktien der Electricite de France (EDF ) um mehr als acht Prozent an. Auslöser waren Medienberichte, wonach der französische Staat die Minderheitsaktionäre mit einer Abfindung aus dem Stromkonzern herausdrängen könnte, um so die Finanzen des Unternehmens auf solidere Basis zu stellen. Im Fahrwasser der EDF-Aktie stiegen auch die Aktien des Gasversorgers Engie um knapp zwei Prozent.

In London stiegen Ryanair-Aktien um ein Prozent. Der Billigflieger rechnet für das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem geringeren Verlust als ursprünglich angenommen. Die Papiere von Royal Dutch Shell legten um ein halbes Prozent zu. Der Öl- und Gasproduzent verdiente mit der Ölförderung im ersten Quartal erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder Geld.

An der Euronext büssten die Aktien der Beteiligungsgesellschaft Prosus fast fünf Prozent ein und waren grösster Verlierer im EuroStoxx 50. Bei Anlegern kam es schlecht an, dass Prosus den Anteil an der chinesischen Internet-Holding Tencent verringert./bek/mis