Zürich (awp) - Die Finanzmärkte reagieren am Donnerstagnachmittag kaum auf die beiden mit Spannung erwarteten Grossereignisse auf der Agenda. Der Swiss Market Index als Gradmesser der hiesigen Aktienmärkte bleibt in Schlagweite seines am Morgen erreichten Allzeithochs. In der Eurozone bleibt alles beim Alten: Der Leitzins im Euroraum bleibt auf dem Rekordtief von null Prozent. Auch das milliardenschwere Notkaufprogramm zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bleibt unverändert.

In den USA hat derweil die Inflationsrate die 5-Prozent-Marke erreicht. Die mit Spannung erwarteten Zahlen zur Teuerung im Mai sind überraschend hoch ausgefallen. Es war die höchste Rate seit August 2008. Die Kerninflation ohne im Preis oft schwankende Komponenten wie Energie und Lebensmittel betrug 3,8 Prozent, Analysten hatten mit 3,5 Prozent gerechnet.

Der SMI notiert gegen 14.50 Uhr 0,03 Prozent höher bei 11'792,16 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt dagegen 0,19 Prozent auf 1909,67 Punkte nach und der breite SPI 0,20 Prozent auf 15'121,84 Punkte.

Dass der SMI im Gegensatz zu den anderen Indizes besser abschneidet, liegt am Schwergewicht Novartis (+0,9%). Im SMI wird die Gewichtung der ganz "grossen" Aktien nicht gekappt. In Roche (-0,1%) ist nach dem jüngsten Lauf die Luft mittlerweile etwas draussen.

Das SMI-Tableau wird aber klar von Holcim mit einem Plus von 2,1 Prozent angeführt. Geschuldet ist dies laut Händlern positiven Analystenkommentaren und den guten Aussichten für die Bauindustrie. Andere baunahe Werte wie Sika (+0,4%), Geberit (-0,6%) und Schindler (-1,3%) halten hingegen nicht mit. Sika wird von einer Kurszielerhöhung durch Jefferies gestützt.

Swisscom (+0,5%) erhalten von einer Kurszielerhöhung durch JPMorgan leichten Support. Die Amerikaner beziehen die Auswirkungen des Glasfaser-Deals mit Salt in die Bewertung des Telekomanbieters mit ein und tragen einem besser als erwartet ausgefallenen ersten Quartal 2021 Rechnung.

Fester notieren auch die Grossbankenaktien Credit Suisse und UBS (je +0,3%), während am anderen Ende Logitech (-4,1%), Sonova (-2,6%) und AMS (-2,3%) deutlich tiefer bezahlt werden.

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