Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat zum Wochenschluss nach einem Verlauf in einer engen Bandbreite etwas höher geschlossen. Die Stimmung sei zwar nach wie vor sehr gut, doch habe der Markt etwas an Schwung verloren. Daher habe der Sturm auf das Vor-Corona-Hoch vom Februar 2020 bei 11'270 Punkten noch einmal vertagt werden müssen, hiess es am Markt. Dennoch konnte sich der Leitindex SMI gut über der 11'200 Punkte Marke halten können. Vom Rekordhoch ist er aktuell nur noch gut 30 Punkte entfernt.

Die gute Stimmung an den Finanzmärkten wurde einhellig dem Fed-Chef Jerome Powell zugeschrieben. Der oberste Währungshüter der Vereinigten Staaten hatte am Donnerstag auf einer digitalen Podiumsdiskussion auf dem Frühjahrstreffen des Internationalen Währungsfonds IWF erneut erklärt, dass die US-Notenbank an der ultralockeren Geldpolitik festhalten werde. Der Anstieg der Inflation sei auf Sonderfaktoren wie etwa Engpässe in den Lieferketten zurückzuführen und dürfte nur vorübergehend sein. Keinen stärkeren Einfluss hätten die Konjunkturdaten gehabt, hiess es weiter.

Der SMI schloss nach einem Tageshoch auf 11'247 Punkten noch um 0,28 Prozent höher auf 11'238,52 Zählern. Gegenüber der Vorwoche hat der SMI damit gut ein Prozent hinzugewonnen. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,17 Prozent auf 1'822,91 und der breite, dividendenbereinigte SPI um 0,53 Prozent auf 14'329,31 Zähler. 22 Titel im SLI schlossen höher und acht tiefer.

Die Liste der Gewinner wurde von einigen defensiven Aktien angeführt. So zählten der Pharmazulieferer Lonza (+1,9%), der Medizintechniker Straumann (+1,6%) und Sonova (+1,0%) und der Aromen- und Duftstoffersteller Givaudan (+1,7%) zu den grössten Gewinnern. Bei Givaudan sorgten laut Händlern auch Käufe vor dem Quartalsbericht kommende Woche für Auftrieb. Auch die ebenfalls defensiven Marktschwergewichte Novartis (+0,3%) und Roche (+0,8%) sowie der Lebensmittelriese Nestlé (+0,5%) reihten sich bei den Gewinnern ein.

Festere Kurse verzeichneten zudem zyklische Werte wie die Bauzulieferer Sika (+0,7%), LafargeHolcim (+0,9%) und Geberit (+0,9%), der Logistikkonzern Kühne + Nagel (+1,2%) sowie der Industriekonzerns ABB (+1,2%). LafargeHolcim machten zudem von sich reden mit der Nachricht, der Konzern solle künftig wieder "Holcim Ltd" heissen. Die Anteile des Personalvermittlers Adecco (+0,5%) waren im Sog des guten Ergebnisses von Rivale Michael Page gesucht.

Dagegen büssten die Aktien der Credit Suisse (-2,3% auf 9,80 Fr.) erneut Terrain ein. Bei 9,734 Franken markierte der Titel der skandalgeplagten Bank ein neues Jahrestief klar unter 10 Franken. Morgan Stanley hatte am Morgen zudem Bewertung und Kursziel für die Aktien der Grossbank gesenkt. Der Titel von Rivale UBS gewann dagegen 0,3 Prozent.

Die Papiere des Versicherers Zurich verbuchten dagegen nur optisch einen hohen Verlust von 4,7 Prozent (-18,90 Fr.) auf. Die Aktien wurden ex Dividende (20,00 Fr.) gehandelt.

Deutlich tiefere Kurse gab es einmal mehr für AMS (-2,3%), bei denen grössere Kursausschläge aber auf der Tagesordnung stehen. Daneben gehörten auch Swisscom (-0,4%), Temenos (-0,2%) und Swiss Re (-0,2%) zu den schwächeren Aktien.

Im breiten Markt schlossen Ems-Chemie nach Zahlen um 0,5 Prozent höher. Der Spezialchemiekonzern ist im ersten Quartal 2021 deutlich gewachsen.

Valartis gewannen 7,6 Prozent und machten damit den Vortagesverlust von 5,2 Prozent mehr als wett.

Wisekey (-7,7%) dagegen gingen deutlich tiefer aus dem Markt. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Kurs seit Jahresanfang zeitweise verdoppelt hatte.

pre/jb