Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Dienstag wenig verändert erwartet. Die Vorgaben aus Übersee sind leicht positiv. An der Wall Street wurden gar neue Rekorde markiert. Aber vor den zahlreichen Unternehmensergebnissen, die im In- und Ausland veröffentlicht werden und vor der Bekanntgabe der Ergebnisse der geldpolitischen Beratungen der US-Notenbank (Fed ) am Mittwochabend verhielten sich die Anleger vorsichtig und schalteten einen Gang zurück, heisst es am Markt. In den USA werden nach US-Börsenschluss die Zahlen der Technologieschwergewichte Alphabet, Apple und Microsoft erwartet. Im Fokus der Anleger dürften daher Einzelaktien stehen.

Getrübt wird die Stimmung ausserdem weiter von der Unsicherheit über die Entwicklung in China. Die dortige Führung hatte am Wochenende den Spielraum privater Bildungseinrichtungen erheblich eingeschränkt. Der Eingriff gilt nach strengen Vorschriften für die Technologiebranche als weiteres Beispiel für das Risiko, dem ausländische Investoren in China ausgesetzt sind. Dies löste starke Verkaufswellen in chinesischen Aktien aus.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,09 Prozent tiefer auf 12'038,63 Punkten. Sämtliche 20 SMI-Werte sind niedriger indiziert. Die Abschläge erstrecken sich von -0,06 Prozent bei SGS bis -0,15 Prozent bei Credit Suisse.

Auch hierzulande läuft die Bilanzsaison weiter auf vollen Touren. Gefragt sind die Aktien der Firmen, die ihre Zahlen veröffentlicht haben. Dazu zählt vor allem Logitech (+1,4%). Auch im neuen Geschäftsjahr 2021/22 hält der Höhenflug beim Hersteller von Computerzubehör an. Der Umsatz stieg um weitere 66 Prozent auf 1,31 Milliarden US-Dollar und der unbereinigte Reingewinn rückte gar um 160 Prozent auf 187 Millionen vor. Damit übertraf die Gruppe die Vorgaben der Analysten.

Ansonsten halten sich die Kursausschläge bei den Blue Chips in Grenzen. Die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch werden jeweils um 0,1 Prozent tiefer gestellt. Das unerwartet gute Ergebnis, das der Weltmarktführer LVMH am Vorabend veröffentlicht hat, kann die Anleger nicht zu weiteren Käufen animieren. Dieses dürfte bereits in den aktuellen Kursen eskomptiert sein, sagt ein Händler. Beide Titel haben nach den kürzlich veröffentlichten Zwischenberichte nämlich kräftig zugelegt.

Auch der Schokoladehersteller Lindt&Sprüngli (+0,9%), der Verpackungskonzern SIG Combibloc (+1,4%) und die Bank Vontobel (+1,7%) sind im laufenden Jahr gewachsen und haben besser als erwartet abgeschnitten.

Zu den vorbörslichen Gewinnern zählt auch Idorsia (+0,9%). Die Biotechfirma hat zwar noch keine eigenen Produkte auf dem Markt, hat aber im ersten Halbjahr 2021 weitere Fortschritte mit den Pipeline-Projekten erzielt.

pre/rw