FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Dienstag merklich unter Druck geraten. Im Mittagshandel kostet die Gemeinschaftswährung 1,1257 US-Dollar. Am Vormittag hatte der Euro zeitenweise noch über der Marke von 1,13 Dollar notiert.

Auch zum Franken verlor der Euro am Vormittag an Wert und nähert sich im Mittagshandel weiter der 1,04-Marke. Das Währungspaar notiert derzeit bei 1,0412. Die Schweizerische Nationalbank dürfte ein weiteres Aufwerten des Frankens weiter zulassen, zumal der nominale Wechselkurs seit 2010 angestiegen sei, während sich der reale kaum erhöht habe. So nähere sich das EUR/CHF-Paar weiter seiner Parität an, heisst es in einem Devisenkommentar der Sarasin Bank. Der US-Dollar kostet derweil weiterhin fast unverändert 0,9251 Franken.

Die Schweizerischen Nationalbank (SNB) hatte am Morgen ausserdem mitgeteilt, dass die Devisenreserven im November um 5,43 Milliarden Franken auf 1006,40 Milliarden Franken gesunken sind.

Deutsche Produktionsdaten überraschten am Morgen positiv, bewegten den Euro jedoch kaum. Die deutsche Industrie hat ihre Produktion im Oktober deutlich gesteigert. Erwartungen von Analysten wurden übertroffen. Die Entwicklung ist ein positiver Zeichen für Industrieunternehmen. Sie leiden seit längerem unter den starken, überwiegend coronabedingten Verspannungen im Welthandel.

Am Vormittag dämpfte jedoch die verschlechterte Stimmung deutscher Finanzexperten die Zuversicht am Devisenmarkt ein wenig. So trübten sich die vom Mannheimer Forschungsinstitut erhobenen Konjunkturerwartungen im Dezember etwas ein. Die Beurteilung der aktuellen Lage gab wesentlich deutlicher nach und befindet sich erstmals seit Juni im negativen Bereich.

"Die ZEW-Konjunkturerwartungen kommen nun unter die Räder der vierten Corona-Welle", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die verhängten Restriktionen setzten das Hotel- und Gaststättengewerbe, aber auch den gesamten Freizeitsektor unter Druck./jsl/bgf/mis/jg/kw